Primerib Dubois joins green Devils
2016-07-31Zeltweg, AT / Newark, N.J
Draft #6, der Heimdraft – nachdem General Manager Martin Muhrer beim letztjährigen Draft sein Live-Debut gab, wurde dem ersten Austro-GM der NFHL-Geschichte die Ausrichter-Ehre zuteil. In einer kleinen aber feinen Runde ging es im steirischen Zeltweg ran an den Speck. Ein Blick auf die insgesamt elf Draftees der New Jersey Devils.
6th – Pierre-Luc Dubois (C/W) – Cape Breton Screaming Eagles (QMJHL)
Es war nach dem 4th Overall aus dem Vorjahr der höchste Pick der teuflischen Draft-Geschichte und erneut wurde dieser in einen überragenden Stürmer investiert. „PLD“ hat alles was ein moderner Franchise-Player braucht. Size, Skill, Leadership – für den 189cm großen Powerforward sind das keine Fremdworte. Der Linksschütze absolvierte eine herausragende Saison in der Quebec League und sammelte nicht weniger als 99 Punkte. Bemerkenswert: trotz dieser Offensivqualitäten bringt der Stürmer auch eine gehörige Portion Grit mit, was 112 Strafminuten bestätigen. Sucht man vergleichbare Akteure, so könnte man Jamie Benn erwähnen, auch wenn Dubois noch meilenweit von Benn entfernt ist. Das Potenzial für eine lange und hervorragende Karriere in der NFHL ist da, den Devils gibt Dubois viele Optionen, weil er als Center, aber auch als Flügelstürmer eingesetzt werden kann. Im „Garden State“ plant man recht schnell mit den Diensten von PLD – bereits in der Saison 21 soll er eine wichtige Stütze im Offensivspiel der Teufel sein.
36th – Nathan Bastian (RW) – Mississauga Steelheads (OHL)
Lange gescoutet, lange auf dem Zettel, lange überlegt. Nathan Bastian ist nun in New Jersey gelandet und das ist auch gut so. Seit Monaten scoutete man den Powerforward aus Mississauga intensiv – parallel mit Kärpäts Janne Kuokkanen. Über Monate hinweg war es ein Kopf an Kopf Rennen der beiden Stürmer – man entschied sich am Ende für mehr Size, welche in der Sturmabteilung teilweise fehlt. Zwar hat man bereits bei Dubois auf die Größe geachtet, doch Bastian bringt neben Size auch andere Qualitäten mit. Mit seinem Körper schafft er Räume, er ist ein guter „Board-Player“ und kann auch offensiv Akzente setzen. Kann offensiv, wie auch defensiv überzeugen und wird seinen Körper immer einsetzen bzw. diesen zu seinem Vorteil nutzen. „Uns wird es nichts bringen, reine Techniker in den Top 6 aufzustellen. Wir brauchen auch körperlich starke Spieler, die Räume schaffen können. Durch die ersten beiden Picks geben wir unserer zukünftigen Offensive etwas mehr Optionen“, so GM Muhrer.
46th – Libor Hajek (D) – Saskatoon Blades (WHL)
Nach zwei Stürmern richtete das Management den Fokus auf die Defensive und zog mit Libor Hajek einen Defener mit Upside, aber auch einen Verteidiger mit einem doch recht hohen Risikofaktor. Eigentlich hatte man Pick 51, doch man wollte kein Risiko eingehen und einen der zwei Defender, die auf dem Zettel standen, nach New Jersey holen. Man sollte den Tschechen eher als defensiven Verteidiger ansehen, offensives Potenzial ist aber durchaus vorhanden. Die letzte Spielzeit hat Hajek in Saskatoon absolviert – sicherlich auch ein Mitgrund für den Pick der Devils, die eine ganz besondere Verbindung zu der kanadischen Stadt haben. Hajek birgt aber auch ein gewisses Risiko, denn oft passierten ihm haarsträubende Fehler, die aber gegen Ende der Saison weniger wurden. Ein absolut unterirdisches Blades-Team ließ den Dman sicherlich auch nicht im richtigen Licht erscheinen. Ein potenzieller Top-4 Verteidiger, wenn die Entwicklung die richtige Ausfahrt nimmt.
66th – Adam Fox (D) – US National Team Development Program (USHL)
Auch Adam Fox ist eine Art Wundertüte – bei dem US-Amerikaner geht es aber in die andere Richtung wie bei Hajek. Fox ist für seine tollen offensiven Instinkte bekannt, was 59 Punkte in 64 Spielen für das U-18 Team des National Team Development Programs beweisen. Ein prädestinierter Spieler für Special-Teams, definitiv geeignetes Material, um ein Powerplay von der blauen Linie zu steuern. Defensiv gibt’s aber noch einiges aufzuholen, wozu er nun vier Jahre Zeit hat. Fox wird ab er kommenden Saison an der Harvard University studieren und sein Spiel vorantreiben. Ein „longterm project“ der Devils, welches sich irgendwann bezahlt machen könnte. Kommt Fox, dann vermutlich als „puckmoving“ Dman, der Special-Teams vorantreiben kann.
92nd – Ross Colton (C/LW) – Cedar Rapids RoughRiders (USHL)
35 Tore in 55 Spielen für die RoughRiders aus Cedar Rapids. Ross Colton ist ein purer Goalscorer, ein Spieler, der mit viel Energie für Furore sorgt, der in der Offensive durch seinen beeindruckenden Speed für viel Raum und Chancen sorgt. Normalerweise haben solche Offensivwaffen Probleme in der eigenen Zone, aber Colton zählte auch im Penalty Killing zu einer verlässlichen Größe, somit ist auch sein Defensivspiel auf einem durchaus guten Niveau. Im November wird der US-Amerikaner bereits 20 – vielleicht fiel er deswegen in die Mitte des Drafts, sein Skillset ist aber sehr „intriguing“. Egal in welcher Liga Colton in Zukunft spielen wird, er wird immer ein technisch versierter Spieler sein, der recht wenige Löcher in seinem Spiel hat. Wo die Reise hingeht ist nur schwer zu beantworten – nun geht’s erstmal für vier Jahre nach Vermont.
124th – Mathias From (W) – Rögle BK (SHL)
Eine Premiere und das nach sechs Jahren – die Devils haben zum ersten Mal einen Spieler gezogen, der im Draftjahr außerhalb Nordamerikas auf dem Eis stand. Dass From noch dazu dänischer Staatsbürger ist, ist wie das Topping auf dem Eisbecher. Wie Colton hat auch From seine Vorzüge in der offensiven Zone, wo er gut im 1:1 auftritt, aber auch seine Mitspieler in Szene zu setzen weiß. Bei all dem Offensivtalent, was er auch bei den World Juniors im vergangenen Dezember phasenweise präsentieren konnte, vergisst aber auch auf Backchecking und Defensivarbeit nicht. Körperlich ist er noch meilenweit von der NFHL entfernt, auch seine Konstanz ist noch ein Problem. Der Däne wird weiterhin in Schweden seine Entwicklung vorantreiben.
126th – Cole Candella (D) – Hamilton Bulldogs (OHL)
In der letzten Saison patrouillierte der Kanadier am Backend der Bulldogs und machte dabei eine durchaus solide Figur. Candella ist ein „puckmoving“ Defender, der über gutes Skating verfügt und auch das Spiel vor ihm gut versteht. In keinem Aspekt des Spiels ist Candella exzellent, er besticht eher durch solide Outings und gibt dem Team jede Nacht 100%. Wenig Fehler, offensive Qualitäten – gute Voraussetzungen für seine weitere Entwicklung. Wie aber bei vielen Junior-Defendern wird man erst nach dem Wechsel in den Pro-Bereich sehen, was man wirklich auf dem Teller hat. Die Vorzeichen könnten aber schlechter sein.
156th – Collin Adams (LW) – Muskegon Lumberjacks (USHL)
Jedes Jahr hat die Scouting Abteilung einen Spieler, der von Tag 1 an auf dem Zettel stand. Was Brendan Warren im letzten Jahr war, ist heuer Collin Adams. Der 175cm kleine Flügelstürmer besticht durch einen harten aber sehr platzierten Schuss und durch seine „work ethic“, gepaart mit unbändigen Siegeswillen. Natürlich – Size ist ein Faktor, der ihn in seiner weiteren Karriere „behindern“ könnte, aber in Muskegon zählte er mit 61 Punkten in 59 Spielen zu den Topscorern. Viele Entwicklungsprogramme buhlten um die Dienste des Stürmers, Adams entschied sich schlussendlich für die North Dakota Fighting Sioux – not toooooo shabby.
161st – Brandon Hagel (LW) – Red Deer Rebels (WHL)
Als GM Muhrer vergangenen Oktober die Rebels in Red Deer scoutete, fiel der Kanadier auf. Man verfolgte die weitere Saison und entschied sich gestern in Runde 6 für die Dienste des Flügelstürmers. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte man Hagel als „Projekt“ betiteln, der noch einige Jahre brauchen wird, um sich der NFHL zu nähern. Technisch versiert, gutes Skating, aber sein Schuss ist eine der größten Schwächen. Sowohl Geschwindigkeit, als auch Genauigkeit lassen bis dato zu wünschen übrig. Mit 73kg zählt Hagel auch eher zu den Leichtgewichten. Die kommenden Jahre wird er noch in der Western Hockey League verbringen und an den Schwächen arbeiten, ehe es dann in Richtung Pro-Hockey geht.
184th – Calvin Thürkauf (C/LW) – Kelowna Rockets (WHL)
Ein Tscheche, ein Däne und dann sogar noch ein Schweizer. Jahrelang galten Euros als das Weihwasser für die Teufel aus New Jersey, doch damit ist anscheinend Schluss, denn der Euro-Hattrick ist ein Beweis dafür, dass man in die Augen auch für neue Wege aufgemacht hat. Zu Thürkauf: seine erste Saison bei den Kelowna Rockets war gut, er fand sich in Kanada recht schnell zurecht, auch die Umstellung auf die kleinere Eisfläche fiel dem Schweizer leicht. Auf Anhieb kam der in Zug geborene Stürmer auf 45 Zähler. Ein solider 2way Center mit gutem Körper, der mit viel Geduld spielt, aber noch an vielen Bereichen seinen Spiels arbeiten muss. In Kelowna ist er in einem guten Spot, um seine Entwicklung voranzutreiben.
186th – Luke McInnis (D) – Youngstown Phantoms (USHL)
Normalerweise zieht New Jersey in jedem Draft einen Spieler von einer High School. Heuer entschied man sich mit dem elften und letzten Pick für Luke McInnis, einen Defender, der im Vorjahr eine sehr gute Saison in der USHL absolvierte. McInnis wurde beim „All Prospects Game“, an welchem auch Charlie McAvoy, Matt Tkachuk und Luke Kunin teilnahmen, als bester Akteur des Spiel geehrt. Mit sechs Toren und 22 Assists bewies der 180cm große Dman seine offensiven Qualitäten, aber auch defensiv konnte man auf den in Massachusetts geborenen US-Amerikaner zählen. Ab der Spielzeit 2017/18 wird er für das Boston College verteidigen.
In der grünen Mark zogen die New Jersey Devils sieben Stürmer und vier Defender. Vier Spieler kommen aus der USHL, drei aus der Western Hockey League, zwei aus der OHL, einer aus Schweden und einer aus der QMJHL. In sechs Jahren zogen die Devils nicht weniger als 60 Prospects – 31 Kanadier, 25 US-Amerikaner, einen Russen und des Euro-Pack von heuer. Die bis dato „beliebteste“ Liga der Devils ist die USHL bzw. hier sieht man den Hang zum USNTDP, die OHL und WHL folgen mit 13 bzw. 12 gezogenen Spielern.
Die New Jersey Devils bedanken sich abschließend bei allen angereisten GMs (Dallas, Chicago, Columbus, Tampa und San Jose) und auch bei jenen, die live via Chat teilnahmen. Natürlich hofft man, dass es zur Zufriedenheit aller abgehalten wurde – vielleicht wird in Zukunft ja wieder ein NFHL Entry Draft im grünen Herz Österreichs veranstaltet. Freuen würde es die Devils auf alle Fälle.
Hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich nur etwa ein Drittel von Eurem Gebrabbel verstanden hab. :D
Primerib Dubois joins green Devils
Size and skill plus four new defenders for NJ