Devils swap D for Superstar-Forward
2016-07-08Newark, N.J.
Vor fast exakt einem Jahr trat das Management der New Jersey Devils vor die Presse, um den Trade, welcher Damon Severson und Vincent Trocheck beinhaltete, bekannt zu geben. Severson wurde als Cornerstone der Franchise angepriesen, in den höchsten Tönen gelobt – nun, nach nur 68 Spielen für die Devils, findet sich der Verteidiger in der kanadischen Provinz Alberta wieder.
Vincent Trocheck, einen 4th Round Pick und Jarred Tinordi – das legte GM Martin Muhrer für die Dienste eines absoluten Wunschspielers im Juli des vergangenen Jahres auf den Tisch. Ein weiterer Baustein eines sich schön langsam entwickelnden Mosaiks. Ein Jahr später wurde das Gebilde überdacht, Severson nach Edmonton getradet und dafür mit Taylor Hall ein Superstar nach Newark gelotst. Wir trafen einen sichtlich aufgewühlten und aufgeregten GM:
Warum jetzt, warum ein Jahr nach dem Trade FÜR Severson, warum reißen Sie wieder ein Loch in ihre Defensive?!
„Berechtigte Fragen, die alle eine Antwort verdienen. Den Zeitpunkt legt man nicht fest, dieser ergibt sich. Oftmals muss man auf Gegebenheiten reagieren, Möglichkeiten nützen, sich auch Fehler eingestehen. Den Trade für Damon bereuen wir keineswegs und wir würden ihn auch immer wieder machen, aber nach einer exzellenten Saison von Morgan Rielly und dem Aufstrebenden junger Defender, gaben uns die Möglichkeit, unsere Finger an einen der besten Offensivspieler „in the game“ zu legen. Diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen.“
Waren Sie aktiv auf der Suche nach offensiven Verstärkungen?
„Auf keinen Fall, unser Plan ging in eine andere Richtung, aber wie vorher erwähnt – wir müssen manchmal auf Gegebenheiten reagieren, Chancen nützen. Die Chance auf ein Kaliber wie Taylot Hall gibt es vermutlich nur einmal – wir mussten zuschlagen.“
Ihre Defensive wird ein vollkommen neues Gesicht bekommen, lediglich Morgan Rielly wird erneut der Dreh- und Angelpunkt in der D sein – warum so ein Makeover? Warum tradet man Andrej Sustr und Damon Severson innerhalb kürzester Zeit?
„Wir befinden uns seit recht langer Zeit in einer Umbauphase – diese erstreckt sich nun schon über mehrere Jahre. Am Ende des Tages gehören Veränderungen dazu, um schlussendlich jenes Produkt aufs Eis schicken zu können, von dem wir auch zu 100% überzeugt sind. Das heißt nicht, dass wir mit Andrej und Damon unzufrieden waren oder an ihnen gezweifelt haben, es rückt aber mit Brian Dumoulin ein sehr solider Verteidiger nach, der kommendes Jahr die Rolle von Andrej Sustr übernehmen wird. Ein Jahr darauf werden wir vermutlich Ian McCoshen und vor allem Steve Santini in der NFHL sehen. Wir haben bewusst und sukzessive eine recht gute D-Tiefe entwickelt, die es uns nun ermöglicht, einen Superstar wie Taylor für einen Defender zu ertraden.“
Taylor Hall – why?
„Nun, Schicksal, würd ich mal sagen. Als ich vor einigen Jahren meine erste Partie live im Rexall Place von Edmonton verfolgt habe, war Hall einer der besten Spieler der Oilers und krönte seine Leistung beim 3:1 Erfolg über die Nashville Predators, ausgerechnet bei der Ryan Smyth Bobble Head Night (Smyth schoss übrigens auch ein Tor), mit einem Treffer. Seine Leistungen und Qualitäten sind unbestritten, als 1st Overall bist du einfach mit Tonnen von Talent und Skills gesegnet. Hall ist ein zu gutes Packet, um sich NICHT für ihn zu interessieren. Ein verleiht unserer Offensive mehr Flexibilität und hebt diese in noch unbekannte Sphären. Genau jener Stürmer, der voll und ganz in unser Konzept passt und der in wenigen Jahren den Nucleus einer sehr starken Devils-Offensive formen wird.“
Hall kommt nach fünf Saisonen bei den Edmonton Oilers nach New Jersey. Die #4 hat in seinen 405 Partien für das Team von General Manager Sebastian Edel nicht weniger als 130 Tore und 209 Assists einsammeln können. Bemerkenswert – Hall musste nur drei Partien verletzungsbedingt auslassen, zusätzlich präsentierte er sich als sehr starker Playoff-Performer, kam er in 52 Playoff-Spielen aufn 50 Punkte und konnte mit den Oilers auch einen Cup nach Alberta holen. Bemerkenswert: Hall und Henrique haben eine sehr erfolgreiche gemeinsame Junior-Vergangenheit – vielleicht ein gutes Vorzeichen für die Zukunft.
Devils spielen erneut „Coach-Roulette“
Willie Desjardins muss sich nach einem neuen Job umsehen, denn das Management entschied sich gegen einen weiteren gemeinsamen Weg. Desjardins war der fünfte Coach in der Ära „Muhrer“, somit haben die Devils eine der höchsten Coaches-Fluktuationen der gesamten Liga. Sein Nachfolger soll aber länger im Amt bleiben, wohl auch, weil er mit seiner Erfahrung ein essentieller Charakter in der Entwicklung der vielen jungen Spieler sein kann. Barry Trotz unterschrieb einen 4-Jahresvertrag in New Jersey. „Wir wollten einen erfahrenen Denker und Lenker, eine Respektperson, der unseren Jungs weiterhelfen kann. Barry ist ein absoluter Top-Coach und wird sehr gut in unser Konzept passen. Wir freuen uns, dass er sich für unsere Franchise entschieden hat.“
Auch in Kelowna wird man einen neuen Coach beim bald startenden Development Camp begrüßen dürfen. Kris Knoblauch löst Phil Housley ab, der nur ein Jahr im Amt, in diesem aber sehr erfolgreich war. Er führte die Warriors bis in die dritte Runde der Playoffs.
Mmmmmh Knoblauch!
Devils swap D for Superstar-Forward
Hall takes Devils-Offence to a new level