Boone Jenner auf Rekordjagd
2020-04-22Toronto - Vor der Saison hatten die Maple Leafs Derick Brassard, Matt Stajan, Alex Petrovic, Anders Lee, Kris Letang, Kevin Shattenkirk und das Goalie-Duo aus Petr Mrazek und Alex Stalock abgegeben. Und quasi keine Neuzugänge geholt, abgesehen von Backup Mike McKenna und Verteidiger Ben Chiarot. Starting-Goalie Jack Campbell kam als Waiverclaim nach Toronto. Der Rest der Nachgerückten stammt aus den eigenen Reihen, wie Victor Olofsson (6th-Rundenpick 2014), Riley Stillman (4th-Rounder 2016) oder Karson Kuhlman (undrafted Free Agent). Jack Roslovic und Victor Mete wurden von "Teilzeit-" zu "Vollzeit-Mitarbeitern". Und trotzdem spielen die Maple Leafs weit erfolgreicher als in der vergangenen Saison.
Und das liegt vor allem an Boone Jenner. Der 31. Overall-Pick der Leafs aus 2011 ist nach seiner 6-Punkte-Gala gestern beim 9:7-Spektakel gegen Vancouver nun zweitbester Scorer der Liga. Mit 32 Toren und 47 Assists (79 Punkten). Seine persönliche Bestmarke von 55 Punkten aus der vergangenen Saison hat der Kanadier damit bereits pulverisiert. Die Maple Leafs dank ihm noch im Playoff-Rennen.
"Er ist das Zugpferd des Teams. Ohne ihn geht gerade nichts", so Headcoach Randy Carlyle. Tatsächlich ist Jenner auf dem besten Weg, die 100-Punktemarke zu knacken. Scort Jenner weiter wie bisher, käme er auf 113 Punkte - was ihm Platz 2 in der ewigen Bestenliste des Teams sichern würde. Nur Henrik Zetterberg war in Saison 11 mit unglaublichen 128 Punkten besser. Legt Jenner auch nur eine kleine Schippe drauf, könnte er in der ewigen Bestenliste der gesamten Liga sogar eine Top-5-Platzierung hinlegen, und sich irgendwo zwischen Nathan Horton (114 Punkte in Saison 13) und Peter Forsberg (116 Punkte in Saison 1) ansiedeln.
"Er explodiert heuer förmlich. Ganz ehrlich: wir haben das nicht kommen sehen", so Carlyle weiter. "Wir hatten die Playoffs definitiv nicht auf dem Schirm. Jetzt sind wir auf Kurs. Vielleicht ist es auch diese Drucklosigkeit, die uns und ganz besonders ihn beflügelt".
Ein Blick in die Statistiken zeigt übrigens, dass Boone Jenner nicht nur scort. Mit über 55 Prozent gewonnenen Faceoffs gehört er zu den besseren Centern der Liga. Mit 26 geblockten Schüssen haben bei den Leafs sich zur zwei Stürmer öfter defensiv öfter in die gegnerischen Schusslinien geworfen. Und Jenners 108 Hits sind ebenfalls ein Top-5-Wert in der Liga.
25 Spiele bleiben noch für Jenners weitere wilde Fahrt. Und vielleicht werden's ja noch ein paar mehr ...