New Jersey clinches for the 14th time
2017-04-08Newark, N.J.
Nach 82 Spielen und einer doch recht zufriedenstellenden Saison kehren die New Jersey Devils zum 14.Mal in die Playoffs zurück – zum dritten Mal unter der Führung von General Manager Martin Muhrer. In der „postseason“ gibt es nun den absoluten Kracher zwischen Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi, Steiermark gegen Vorarlberg, deutscher Sprache gegen Irgendetwas– jedenfalls ein Duell „for the ages“.
Mit 99 Punkten fuhren die Teufel aus Newark das viertbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte ein – das Beste seit Saison #10, wo man am Ende satte 107 Zähler auf dem Konto hatte. Schlussendlich reichte es in der Endabrechnung aber „nur“ für den ersten Wildcard-Spot, denn die Metropolitan-Plätze gingen an den Division-Sieger aus Columbus, die starken Penguins und die überraschend gut aufspielenden Hauptstädter aus Washington. „Im Endeffekt war es auch egal, wo wir landen. Playoff war die Vorgabe – das haben wir erreicht“, so ein sichtlicher erleichterter GM Muhrer. „Die letzten Wochen waren hart, wir hatten mit einigen Verletzungen und auch einer 2-Spielesperre gegen Zach Parise zu kämpfen, konnten aber am vorletzten Spieltag alles klar machen.“ Auf die Frage, ob man seiner alten Nemesis, den Boston Bruins aus den Weg gehen wollte, gab Muhrer folgendes zu Protokoll: „Natürlich – gegen Boston kassierten wir zwei Serien-Niederlagen in Folge, kein einziges Spiel konnten wir gegen den Süddeutschen und sein gut eingestelltes Team in den Playoffs gewinnen. Wenn man es sich dann aussuchen kann, war uns Columbus schon lieber, auch wenn die Blue Jackets wohl neben Boston der größte Favorit aus dem Osten sind.“
„Wer 110 Punkte in einer Saison sammelt und die Division mit neun Punkten Abstand gewinnt, gehört ganz klar zu den Cup Contendern“, streut Devils Captain Adam Henrique, der mit 73 Punkten wieder eine starke Runde hinlegen konnte, den Blaujacken Rosen. „Wir konnten gegen sie ein paar gute Spiele zeigen, müssen aber davon ausgehen, dass sie einen weiteren Gang gefunden haben, denn unsere Duelle waren alle im ersten Saisondrittel, wo sie noch nicht auf dem jetzigen Level waren“. In New Jersey sieht man sich also als der krasse Außenseiter, oder, Mark Giordano? „Definitiv. Das ist aber auch ein Vorteil, denn von uns erwartet niemand etwas, wir können ohne viel Druck an Werk gehen und eine bisher schon sehr gute Saison mit tollem Playoff-Hockey krönen. Wir sind aber definitiv nicht chancenlos.“
Gegen General Manager Patrick Kerer muss das Team auf von Beginn an bereit sein, sonst könnte die Serie schnell vorbei sein. Was hoffen lässt ist, dass Man mit Taylor Hall, Patrik Elias und Zach Parise gleich drei 30-Goalscorer in den eigenen Reihen hat, drei weitere sprangen über die 20-Torehürde, vier weitere knackten zumindest die 10 Toremarke. Mit 279 erzielten Toren war man das elftbeste Goalscoring-Team, bei den Gegentoren lag man mit nur 256 auf Platz 5 des Gesamtrankings. Viel Dank gebührt hier ganz eindeutig Carey Price, der in seinem ersten Jahr in New Jersey sofort zu überzeugen wusste. Zwar musste er seinen Platz mit Kari Lehtonen „teilen“, war aber in den meisten Spielen der gewohnt starke Rückhalt. Auch Hall hat sein erstes Jahr im „Garden State“ hinter sich und mit 33 Toren und 45 Vorlagen sofort Topscorer des Teams. „Er war von Beginn an immens wichtig und gab uns so viele Optionen up front“, so Henrique. „Mit seinem Skillset war und ist er eine Bereicherung für unser Team.“
Ebenfalls Mut machen das neuntbeste Powerplay, sowie das zehnbeste Penaltykilling. “Wir haben uns das ganze Jahr weiterentwickelt und unsere Special-Teams gut eingestellt“, so Headcoach Barry Trotz, der für seine Mannen eigentlich nur lobende Worte fand. „Wir haben die Ziele, welche uns das Management gesetzt hat, erreicht, nun folgt die Draufgabe“. Auf die Frage, ob man schon auf das kommende Jahr, wo einige junge Spieler zum Team stoßen werden, schielt, antwortete der Erfolgscoach: „Natürlich freuen wir uns darauf, einige Eigenbauspieler in das Lineup zu stecken. Unsere Planungen sind schon recht fortgeschritten, der Kader steht zu 95% und es wird einige Überraschungen geben. Das ist aber trotzdem Zukunftsmusik, denn unsere volle Aufmerksamkeit gehört jetzt den Blue Jackets.“ … die man eigentlich recht gerne in den Urlaub befördern würde.
Und wen sieht man als den größten Favoriten auf den Titelgewinn? "Vor ein paar Wochen hätte ich noch Dallas gesagt, aber da Freund und GM Kollege Michael Koch nun empfindliche Ausfälle zu kompensieren hat, denke ich, sind seine Chancen gesunken. Edmonton muss man immer auf dem Radar haben, auch Winnipeg räume ich Chancen ein. Im Osten natürlich Boston und Columbus aber warten wir es ab - es kommt dann ja sowieso meistens ganz anders."