• NFHL - National Fantasy Hockey League

Pittsburgh zeigt einen soliden Draft

2015-09-01

Die Vorzeichen für Pittsburgh hätten durchaus besser stehen können. Aufgrund von unvorhersehbaren privaten Umständen musste GM Knor in den letzten langen Wochen seinen Managerposten in Pittsburgh beinahe verstauben lassen. Man munkelte sogar schon, dass die Eigentümer ihn vor die Tür gesetzt hätten.

Doch dann tauchte der vermisste GM plötzlich wieder auf und verkündete, seinen Job wie eh und je aufnehmen zu wollen - 1 Woche vor dem wichtigen Draft der NFHL. Eine gemeinsame Vorbereitung mit den Scouts war daher eher schwierig, doch man unterhielt sich Tag und Nacht über sämtliche Prospects, um noch den bestmöglichen Eindruck für den Draft zu gewinnen. Schauen wir mal auf das Ergebnis!

 

 1st round, 17th OA = C Nick Merkley

Mit einer Liste von 14 Forwards ging man an diesen 17th OA heran und wie es das Schicksal wollte blieb genau noch Nick Merkley übrig. Wunschkandidaten wie Barzal, Konecny oder Connor waren dann wohl doch eine Nummer zu hoch. Doch man sollte sich nicht grämen: Mit Merkley kommt einer der besten Playmaker im Draft nach Pittsburgh. Überragende Puckskills, tolles Skating und allgemein sehr starke Offensivskills lassen nach einer Scoringmaschine riechen. Trotz seiner Größe scheut er das Physical Game nicht und ist ein toller Leader auf dem Eis. Bisschen negativ fallen noch sein defensives Game insgesamt sowie seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor auf. Alles in allem hat Pittsburgh hier aber einen Center für die beiden Toplines bekommen.

 

  2nd round, 47th OA = D Brendan Guhle

Man muss hier erst gar nicht groß diskutieren: Guhle war ein Wunschpick von GM Knor. Es hätte (z.B. mit Brisebois, Dunn oder Meloche) durchaus evtl. ''sicherere'' Varianten gegeben - aber bereits vor dem Draft war klar, dass man den 47th voll auf Guhle ansetzen würde. Guhle ist ein Risikopick: Geht alles auf erhält man einen starken Top 4 Defender, der sehr stark skatet, gut am Puck ist und eine wichtige Schaltstelle im Aufbauspiel sowie Powerplay werden könnte. Dem gegenüber steht sein defensives Auftreten. Guhle spielt noch zu weich und macht sehr viele gefährliche Pässe und Aktionen im eigenen Drittel. Seine Entscheidungen und seine Konstanz werden noch arg hinterfragt. Man darf sehr gespannt sein, ob Guhle ein Top oder Flop wird.

 

  3rd round, 77th OA = RW Michael Spacek

Die 3rd round sorgte wohl für den meisten Ärger in Pittsburgh, denn Wunschpick Keegan Kolesar wurde an 75th OA quasi vor der Nase weggezogen. Man musste also prompt reagieren und das Ergebnis ist ein tschechischer Flügelflitzer. Spacek ist ein starker Skater mit tollen Puckskills und besitzt überdies einen prima Schuss. Offensiv also vielleicht auf dem Weg zu seinem Jagr 2.0? Defensiv sieht das Ganze noch nicht so rosig aus, außerdem zeigt Spacek noch zu unbeständige Leistungen. Im Powerplay ist Spacek dafür eine gern gesehene Waffe, da er vom Passen über's Schießen quasi alles kann und stets für sehr viel Torgefahr sorgen kann. Unter'm Strich könnte Spacek eine Punktereiche NFHL Karriere bevorstehen.

 

  4th round, 107th OA = G Samuel Montembeault

Mal noch ein Spieler für alle Freunde der französischen Sprache. Pittsburgh fokussierte sich in Runde 4 nur auf die Goalies und mit Montembeault konnte man ein doch sehr positives Ergebnis einfahren, das sogar etwas überraschte. Favorit auf den Pick war eigentlich der Finne Vehvilainen, doch man sah in Montembeault den etwas sichereren Weg. Der Franko-Canadier bringt alle Eigenschaften für eine künftige Nr.1 mit, insbesondere seine Konzentration und sein Fokus im Game werden gelobt. Er hat eine schnelle Reaktion und spielt einen guten Butterfly Stil. Etwas Probleme hat er noch bei den Rebounds, da er auch zu oft selber selbige kreiert. Montembeault ist aber auf einem guten Weg eines Tages das Penguins Trikot dauerhaft tragen zu können.

 

  5th round, 137th OA = C Jonne Tammela

Zum Abschluss zeigte GM Knor wieder seine Affinität zum finnischen Eishockey und beendete den Penguins Draft mit einem interessanten 2way Center. Tammela ist stark auf den Skates, besitzt einen ausgeprägten Schuss, ist offensiv rundum versiert und weiß sich auch defensiv zu behaupten. Um es philosophisch zu umschreiben: Tammela ist ein kreativer und unglaublicher schneller Kämpfer. Tammela sucht den Weg mit viel Power zum Netz und ist bei jedem Wechsel gefährlich. Einzig seine Körpermaße (gilt für Größe wie Gewicht) und dementsprechend das Physical Game bleiben etwas auf der Strecke. Für die 5th round stellt Tammela aber einen sehr soliden Pick dar, der durchaus ein interessanter Bottom oder sogar 2nd Liner für Pittsburgh werden könnte.

 

Zusammengefasst liest sich das ja alles gar nicht so übel für Pittsburgh, aber die 100%ige Zufriedenheit wollte GM Knor vor den Mikros nicht aussprechen: ,,Wenn dir in Runde 1 gleich alle 3 Wunschspieler weggezogen werden und in Runde 3 der dortige absolute Wunschpick quasi kurz vor dem Mund noch von der Gabel fällt, dann kann man einfach nicht restlos zufrieden sein. Nichts desto trotz glaube ich, dass wir in Pittsburgh einen guten Job gemacht haben und für alle Mannschaftsteile interessante Prospects ziehen konnten. Merkley sollte eines Tages eine der beiden Scoringlines bereichern, Spacek könnte dies mit seinem Scoringinstinkt ebenfalls schaffen. Tammela sollte dank seines aggressiven Auftretens und seinem brutal starken Skating ein netter Spieler für die Bottom Lines werden. Wenn wir etwas Glück haben wird Guhle indes ein toller Top 4 Defender mit starken Offensivskills. Und zu guter Letzt könnte Montembeault eines Tages die Franko-Canadische Geschichte im Pittsburgher Tor weiterschreiben, die Marc-Andre Fleury einst begann''.

Auch Danksagungen und ein kleines Versprechen am Rande gab der GM noch ab: ,,Ich danke den Dallas Stars und deren GM für die tolle Ausrichtung des Draftes. Alles lief reibungslos ab und es gab von vielen anderen Teams und GM's wertvolle Unterstützung. Wenn ich mich die kommende Season im Amt halten kann, dann ist es natürlich ein Muss beim Draft in New Jersey auf der 1. Reihe der gemütlichen Liegestühle Platz zu nehmen und mit GM Muhrer über all die Nachteile der österreichischen Staatsbürgerschaft zu philosophieren - natürlich mit einem gut gekühlten deutschen Bier in der Hand''!