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Maple Leafs feiern Stanley Cup Titel

2014-06-20

Glückwunsch zum Titel! Am Ende war's ja eine eindeutige Sache …

Auf dem Papier sieht das definitiv so aus, ja. Einen Sweep im Finale gab's in der Liga-Geschichte erst vier Mal. Und nur einmal war's so, dass ein klarer Außenseiter seinen Finalgegner gesweept hat, und das waren die Rangers gegen Detroit (Saison #2). Ob es jetzt tatsächlich so klar war, wie das auf dem Papier aussieht, weiß ich nicht. Ich kann es mir nur so erklären, dass uns San Jose entgegen aller guten Vorsätze ein wenig unterschätzt hat. Nachdem wir zweimal bei den Sharks gewonnen hatten, war die Mannschaft dann wohl aus der Spur.

Und warum?

Bis dato liefen die Playoffs für San Jose ja total glatt  während wir immer kämpfen mussten und zweimal über sieben Spiele gehen mussten. Aber das ist nur meine Vermutung. Ich kenne die internen Abläufe der Sharks natürlich auch nicht.

Was war der Hauptgrund für den Cup-Gewinn?

Ich denke es gibt zwei Faktoren: das Schlüsselerlebnis war das Weiterkommen gegen Pittsburgh. Wir waren ja schon mit 1:3 hinten. Dazu braucht es eine mannschaftliche Geschlossenheit. Die muss man sich erarbeiten. Diese Geschlossenheit hat uns dann ungemein beflügelt und vielleicht hatte San Jose nicht Serien, die eng genug waren, um so zusammen zu wachsen. Der zweite Faktor sind natürlich bestimmte Einzelleistungen von Spielern, die aber nur auf dem Rücken dieser Geschlossenheit möglich sind.

Außerdem schafften wir es, die gefährlichste Waffe der Sharks, sprich Phil Kessel auszuschalten. (Anm.d.Red.: Kessel erzielte in der Finalserie nur ein Tor und einen Assist)

Sie feierten ausgiebig: die Fans der Maple Leafs bejubeln den Cup-Sieg

Sie sagen Einzelleistungen – wer war besonders stark?

Einige. Im Rampenlicht steht natürlich Kris Letang, der als Verteidiger die meisten Punkte gemacht hat. Er hat 22 Schüsse mehr aufs Tor gefeuert als zum Beispiel Phil Kessel bei den Sharks. Da ist Patrick Marleau, der immer besser in Form gekommen ist und am Ende führt er jetzt die Torschützenliste an. Vier seiner Tore waren spielentscheidend. Und allen voran natürlich Jaroslav Halak und Michal Neuvirth. Zwei Goalies mit derart bärenstarken Leistungen – das ist sensationell. Aber auch Spieler, die weniger im Rampenlicht stehen waren sehr wichtig. Von Willie Mitchell reden nicht viele. Aber er war mit seiner Erfahrung nicht nur enorm wichtig, sondern er hat in der Finalserie auch sechs Punkte gemacht – so viele wie kein anderer. Oder Chris Stewart. Er hat viel Kritik einstecken müssen, nachdem er defensiv oft geschwächelt hat. -22 in der Regular Season war kein toller Wert. Jetzt hatte er +9. Und das ist der zweitbeste Wert überhaupt in den Playoffs.

Inwiefern unterscheidet sich der Titel jetzt von dem in Saison #3?

Das ist kaum vergleichbar! Damals sind wir als einer der Topfavoriten in die Playoffs gegangen. Diesmal als Außenseiter. Es freut mich auch sehr, weil wir all die vergangenen Jahre keinen einzigen namhaften Free Agent nach Toronto geholt haben. Unter dem Strich stehen jetzt zwei Titel – das haben bisher nur Chicago, Carolina und Phoenix geschafft. Als erstes kanadisches Team in diesen Kreis aufzurücken und hier in einem Atemzug genannt zu werden, ist eine große, große Ehre.

 

Sie haben noch ein zweites Finale vor der Brust …

Ja, es schaut natürlich alles auf das Stanley-Cup-Finale. Und deswegen freut es mich, dass jetzt auch Raum für die NMHL ist, und wenn wir die Chance haben, auch hier den Titel zu gewinnen. Die Mannschaft wird am Abend gesammelt mit im Stadion sitzen und die Jungs anfeuern. Der Titel wäre eine großartige Krönung für die gute Arbeit, die Mike Sullivan als Trainer in Mississauga leistet. Die Leistungsträger sind junge Spieler, die wir selbst gedraftet haben – keine altgedienten und aussortierten Profis, die kurz vor dem Karriereende in die NMHL abgeschoben werden. Einige davon werden wir sicher bald in der NFHL bei den Leafs sehen. Leute wie Dustin Byfuglien, Jaroslav Halak, Charlie Coyle und Luca Sbisa haben diese Schule auch durchlaufen – und jetzt haben sie den Cup gewonnen.

Fans vor dem Air Canada Centre