NFHL Entry Draft 2013: Devils' Eleven
2013-09-08Newark, N.J.
Der dritte Draft unter der Führung von General Manager Martin Muhrer ist zu Ende. Nach wochenlangen, sogar monatelangen Vorbereitungen holten die Scouting-Beauftragten das Maximum aus den Picks raus. Erneut war es für die Franchise ein sehr erfolgreicher Draft, der aber vor allem zu Beginn doch sehr überraschend über die Bühne ging. Mit elf Picks zogen die Devils fünf Stürmer, drei Verteidiger und „JA“, drei Goalies. New Jersey blieb seiner Linie als „no europeans“ treu und sicherte sich die Rechte an fünf Kanadiern bzw. sechs Spielern aus dem Land der Stars und Stripes.
16th – Bo Horvat (C) – London Knights (OHL)
Von Beginn an stand der Kanadier auf dem Wunschzettel der New Jersey Devils. Durch seine herausragenden Qualitäten glaubte man aber nicht daran, dass Horvat an Position 16 noch vorhanden sein würde. So richtete man den Fokus auf Michael McCarron, der später an Position 24 nach Carolina ging. „Als Ryan Pulock an #9 und Hunter Shinkaruk an #11 gingen, begannen wir zu spekulieren und zu hoffen“, so GM Muhrer. Horvat ist ein „well-rounded“-Player, der über ein bereits sehr gut entwickeltes 200ft-Game verfügt. Mit Leadership-Qualitäten jenseits von Gut und Böse, herausragendem Einsatz und einer nicht zu verachtenden offensiven Upside, war Horvat ein absoluter „no brainer“ an Position 16. "Wir erhoffen uns viel von Bo - in einigen Jahren soll er zu den unumstrittenen Leadern unseres Teams zählen und zusammen mit einigen anderen Spielern den Kern unseres Teams bilden. Wenn sie mich fragen, haben wir hier einen Spieler vergleichbar mit Ryan Kesler gezogen".
32nd – Ryan Hartman (RW) – Plymouth Whalers (OHL)
Clarkson? Marchand? Wie schon im Vorjahr durften die Devils an Position 32 ziehen – richtete sich der Fokus im Vorjahr auf einen Defender (Dalton Thrower), spekulierte man auf eine handvoll Spieler, die eventuell aus Runde 1 rausfallen könnten. Dieser Plan ging auf und somit darf man mit Ryan Hartman einen US-amerikanischen Agitator begrüßen, der aber zusätzlich über ausgeprägte Offensiv-Skills verfügt. Probleme könnte ihm seine mangelnde Konstanz bereiten. Jedes Team braucht solch einen Spielertyp – New Jersey zog hier womöglich den „go to guy“ was Grit und Agitating angeht. Seine Präsenz wird eher früher als später benötigt werden, sieht die Depth Chart, gerade am rechten Flügel, etwas mager aus.
41st – Steve Santini (D) – US National Development Program
Kein Draft ohne Defender – als „defence first“-Team gab es für die Verantwortlichen an Position 41 nur eine logische Wahl – Steve Santini. Der US-Amerikanerverbrachte die letzte Saison im Entwicklungsprogramm der USA und glänzte dort durch herausragendes Defensivverhalten und enorm hohen Körpereinsatz. Eine wirkliche Schwachstelle sucht man beim Freshman am Boston College vergeblich. Lediglich sein Offensivspiel bedarf noch an Arbeit. In der defensiven Offensivabteilung fällt der Druck aber auf andere Spieler – Santini kann sich in Ruhe zu einem NFHL-Shutdown-Defender entwicklen und wird dazu auch genügend Zeit bekommen - selbst nennt er Brooks Orpik als "Vorbild"..
46th – Eric Comrie (G) – Tri-City Americans (WHL)
Mit dem 22.Draftpick in seiner noch jungen GM-Karriere zog GM Muhrer seinen allerersten Goalie. Mit Eric Comrie adressieren die Devils ihre Probleme im Bereich des Goaltending und zeigten sich nach dem Pick sehr zufrieden. „Wir wollten Eric, wir haben Eric. Wir haben keine Zweifel, dass er in einigen Jahren ein fixer Bestandteil unseres NFHL-Teams sein wird“. Eine Verletzung setzte den Kanadier im Vorjahr für einige Spiele außer Gefecht. Gerade deswegen fiel seine Draftaktie, was den Devils in die Karten spielte. In allen wichtigen Kategorien als überdurchschnittlich deklariert, darf man hier auf einen Steal hoffen. Die Franchise könnte bei der Suche nach einer zukünftigen #1 eventuell fündig geworden sein.
71st – Eamon McAdam (G) – Waterloo Black Hawks (USHL)
Nach Comrie zog man mit Eamon McAdam gleich den nächsten Torhüter, um sich für die Zukunft einige Optione aufzubauen. Mit 188cm verfügt der US-Amerikaner bereits über Gardemaß, scheint sich der Trend doch eher in Richtung großgewachsenen Goalies zu bewegen. Im Bereich Athletik braucht McAdam aber noch viel Arbeit, welche er aber in seiner Zeit an der Penn State University in Ruhe absolvieren kann. Da in Bereich des Goaltending wohl die größte Schwachstelle der Devils liegt und man hier die Konkurrenz anfachen will, war der Pick von McAdam ein logischer Schritt. Eine "high risk, high reward" Selection von New Jersey.
74th – Adam Tambellini (C/LW) – Surrey Eagles (BCHL)
Bereits im Vorjahr holten sich die Devils einen Spieler aus der BCHL. Heuer fiel die Wahl auf Tambellini, der von Day 1 auf dem Zettel der Scouting-Abteilung stand. Ein solider Center, der sich im letzten Jahr irrsinnig gut entwickeln konnte, der über einen sehr ausgeprägten Hockey-IQ verfügt, aber auch weiß wo das Tor steht. Tambellini wird ab dem kommenden Jahr bei der University of North Dakota spielen. Somit bleibt dem jungen Kanadier genügend Zeit um sich in das zu entwickeln, was sich die Devils erhoffen – einen 3rd Line Center, der aber auch immer gut für Punkte ist.
100th – Miles Wood (LW) – Nobles High School (USHS)
Mit Mark Fayne hat New Jersey bereits einen Absolventen der Nobles High School in den eigenen Reihen. Miles Wood, dessen Vater ein gestandener Hockey-Spieler war, flog unter dem Radar von vielen Scouts. New Jersey scoutete den jungen US-Amerikaner schon seit geraumer Zeit und konnte die Entwicklung „first hand“ mitverfolgen. Wood wuchs im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel, was seinem Spiel aber nicht schadete, im Gegenteil. Er konnte sich in vielen Bereichen verbessern. Zu seinen Vorzügen zählen sein unglaublich sicheres und schnelles Skating, als Schwachstelle könnte man sein Körperspiel nennen.
109th – Cole Ully (LW) – Kamloops Blazers (WHL)
An 109 rechnete man mit vielem, aber nicht mit Ully, der laut Meinungen der Scouts weitaus früher hätte gehen sollen, sogar müssen. An einer erfolgreichen Karriere könnte ihn nur sein Federgewicht hindern. Mit 76kg und einer Größe von 180cm verfügt er noch nicht über jenen Körper, der auch NFHL-Spieler standhalten würde. Zu seinen Vorzügen zählen seine beeindruckende Beschleunigung, sein sehr gutes Spielverständnis wie auch ein präziser und harter Schuss. „Wir erwarten uns viel von Cole, auch wenn er gerade im körperlichen Bereich einen weiten Weg vor sich hat. Er hat alle Tools um in einigen Jahren an den Scoring-Lines anklopfen“.
128th – Anthony Brodeur (G) – Shattuck St.Mary’s Midget (USHS)
What? Brodeur an 128? Der Sohn des wohl besten Goalies aller Zeiten könnte nun den Fußstapfen seines Vaters folgen und eines Tages das Devils-Trikot tragen. „Wir wollten Anthony unbedingt in unserer Franchise. Als einige Picks vor ihm einige Riser auftaten, mussten wir handeln, um ihn auch ganz sicher zu bekommen.“ Der junge Brodeur verbrachte die letzten Jahre in Shattuck, wechselt zur neuen Saison aber zu den Gatineau Olympiques wo er um einen Platz im Tor kämpfen wird. Viele Aspekte seines Spiels benötigen noch eine Menge Entwicklung, dennoch sieht NJ in ihm das Potenzial für einen potenziellen Backup-Goalie.
156th – Tucker Poolman (D) – Omaha Lancers (USHL)
Den 6th Round Pick verwendete man dazu, einen weiteren Defender zu holen. Die Wahl fiel auf Tucker Poolman, den man als längeres Projekt benennen könnte. Der US-Amerikaner wird im kommenden Jahr zusammen mit Adam Tambellini in North Dakota spielen, wo er vorrangig an seinem Körper, als auch am Spiel in der eigenen Zone arbeiten wird. Seine offensiven Talente sind unumstritten. Poolman wird ein "longterm project" der Devils, welches aber über viel Upside verfügt.
200th – Evan McEneny (D) – Kitchener Rangers (OHL)
Die Devils schlossen ihren Draft mit dem Pick von Evan McEneny ab. Der Kanadier ist somit der dritte Verteidiger, den die Devils im heurigen Draft zogen. Viele rechneten schon im Vorjahr fix mit ihm, hier machte aber eine „season ending injury“ einen bitteren Schlusspunkt unter de Drafthoffnungen des heute 19-jährigen. Vergangene Saison konnte er bei den Kitchener Rangers durchaus überzeugen und machte auch viele Scouts auf sich aufmerksam. Er gilt aus solider Defender, der sich sowohl in der eigene Zone, als auch im Angriffsdrittel wohl fühlt. Mit 188cm und 93kg verfügt er bereits über ein solides Grundgerüst, in welches der in Hamilton geborene Kanadier nun aber hineinwachsen muss, um sich damit auch Vorteile erarbeiten zu können.
Die New Jersey Devils bedanken sich bei allen Verantwortlichen des NFHL Entry Drafts 2013. Danke Jungs – geile Sache!