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Q&A Series - Vancouver Canucks

2013-03-26

Gerade erst aus dem tiefsten Westen zurückgekehrt, steht Vancouver GM Christoph Hagemann im nun bereits zwölften Teil der Q&A Series Rede und Antwort. Sichtlich enttäuscht über die bisherigen Leistungen blickt der GM aber in erfolgreichere Zeiten.

 

Sie sind gerade von Ihrem dreimonatigen Kanada-Trip nach Hause gekommen, wo Sie die meiste Zeit auf der Piste oder neben der Piste verbracht haben. Haben Sie eigentlich Zeit gefunden sich um Ihr Team zu kümmern?

Ja ich habe mich trotz meiner anderweitigen Beschäftigungen fast täglich um mein Team gekümmert. Dennoch konnte ich den Einbruch der Canucks nicht verhindern.

 

Gute Überleitung - Sie haben eine schlagkräftige Truppe, haben auch einen guten Saisonstart hingelegt doch in den letzten 20 Spielen folgte der freie Fall. Warum?

Leider gibt es für den Einbruch keine guten Gründe. Sicher hat der Verletzungsbedingte Ausfall von JayBo nicht geholfen, dennoch bin ich mit dem aktuellen Auftreten nicht zufrieden. Wie es inzwischen auch durchgesickert wird es zu nächster Saison einen weiteren Umbruch geben, weswegen auch einige Spieler zur Deadline verfügbar sind.

 

Man kann daraus also schlussfolgern, dass sie die teaminternen Probleme, die es anscheinend gibt, durch frischen Wind kompensieren wollen? Ob das reicht?

Ich bin sicher, dass diese Veränderungen reichen werden. Der Konkurrenzkampf wird im nächsten Jahr auf jeden Fall erhöht werden. Zudem wird für die neue Saison auch ein neuer Trainer gesucht. Die Trennung von Scott Arniel ist beschlossene Sache.

 

Sie erwähnten, dass zur Deadline einige Spieler verfügbar sein werden. Nennen Sie konkrete Namen - werden es vorwiegend "ältere" Kaliber sein oder kann es auch Nachwuchstalente treffen?

Hier reden wir vorwiegend über die älteren Spieler, die nächste Saison nur geringe Chancen auf Stammplatz haben: Wellwood, Erksine, Flood, Frolik um einige zu nennen.

 

Das heißt, Huberdeau und Konsorten bleiben auch bei richtigen Hammerangeboten in British Columbia?

Ja natürlich gibt es auch bei diesen Spielern Schmerzgrenzen, diese sind aber sehr hoch. Diese Spieler passen voll in das Konzept der Canucks für die nächsten Jahre. Davon werden wir nicht abrücken.

 

Welches Konzept? Vor der Saison erwartete man eine enorme Leistungssteigerung - bis jetzt hat es keine Erfolge gegeben. In der Offseason wollen Sie das Team erneut umbauen - wo ist hier das Konzept?

Ich muss Ihnen hier widersprechen. Nach der erfolgreichen letzten Saison sind die Ansprüche gestiegen. Die Trades im Sommer sollten das Team nicht kurzfristig sondern auch langfristig nach vorne bringen. Ein Oshie und ein Garrison werden beide das Team auch in den nächsten Jahren stützen. Die Leistungsexplosion von Shattenkirk war so nicht vorhersehbar, das schmerzt natürlich.

 

Womit rechnet man nun in der heurigen Saison - der Rückstand auf die Playoffs beträgt derzeit fünf Punkte. Ist es realistisch an die Postseason zu denken, oder zeigt Ihr Wille, manche Spieler zur Deadline zu verscherbeln bereits Resignation?

Es wird auf jeden Fall um jeden Punkt gekämpft. Ziel sind weiterhin die Playoffs, nur muss man realistisch bleiben – bei ordentlichen Angeboten werden Spieler die nicht langfristig ins Konzept passen getraded. Die Canucks haben genügend Depth. Es wird sicher keinen Ausverkauf geben. Dennoch müssen Zeichen gesetzt werden, denn so geht es nicht weiter

 

Blicken wir in die Zukunft Ihrer Franchise - Ihnen steht eine relativ ruhige Offseason bevor, zumindest was etwaige UFAs angeht. Beim bevorstehenden Draft halten die Canucks acht Picks - wie sieht Ihre bisherige Offseason-Planung aus? Wo wird der Fokus liegen?

Ja auf jeden Fall wird diese Saison eine ruhige Offseason auf der FA Seite, da wir für die nächste Saison eher eine Überkapazität an Spielern haben. Es wird auf jeden Fall einige kleinere Trades und Signings geben. Zudem einen neuen Trainer. Draft wird weiterhin sehr wichtig sein. Drafting und Entwicklung von Spielern ist eine unserer Stärken weswegen wir uns schon auf Hannover freuen.

 

Mit Vladimir Tarasenko und Jonathan Huberdeau haben Sie zwei Youngsters in der Hinterhand, die in der kommenden Spielzeit wohl Primetime sehen werden. Sind Sie persönlich mit deren Entwicklung zufrieden und mit welchen Nachwuchstalenten rechnen Sie in naher Zukunft noch?

Ja die Entwicklung der beiden ist hervorragend aber auch Granlund, Tatar, Andersson, Muzzin und Olesky haben wir für nächste Saison auf den Zettel.

 

Anscheinend macht man in Vancouver einen hervorragenden Job was das Drafting betrifft. Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?

Die Strategie besteht natürlich aus gutem Scouting. Zudem hat sich der Verein zu meinem Amtsantritt zu einem extremen und auch schmerzhaften Rebuild entschlossen. Durch die hohe Anzahl an Top-Picks konnten wir im Draft auch höhere Risiken eingehen, die sich auch auszahlen. Geduld ist und bleibt auch eine wichtige Eigenschaft. Auch wenn es mal nicht läuft muss man am Konzept festhalten.

 

Abschließend noch eine kurze Fragerunde:

NFHL Champion 15/16– Chicago Blackhawks

Überraschung des Jahres– New York Islanders

Enttäuschung des Jahres– Detroit Red Wings

Wo landet das eigene Team– zwischen 7 und 10 in der Conference