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Q&A Series - Columbus Blue Jackets

2013-03-05

Der zweite Quoten-Ösi übernahm in der vergangenen Offseason das Ruder bei den Columbus Blue Jackets. In seiner erst kurzen Regentschaft in Ohio hat General Manager Patrick Kerer schon viele Puzzleteile hin und her geschoben. Doch das Ziel ist klar - Top-Picks in den kommenden Drafts sollen das Grundgerüst der Jackets bilden.

 

Schon vor der Unterzeichnung Ihres ersten NFHL-Managementjobs, galt es eine Entscheidung zu treffen. Schlussendlich fiel die Wahl auf Columbus, die zuvor von der "Swiss Miss" geführt wurden. Warum entscheid man sich für Ohio und nicht das sonnige Florida? Nach welchen Kriterien wurde da entschieden?

Die Entscheidung schlussendlich in den „Buckeye State“ zu ziehen und sich gegen Sonne, Strand und Mädels zu entscheiden fiel mir nicht sehr schwer. In Columbus wurde zuvor gute Arbeit geleistet, die Mannschaft hatte einige gute Spieler und finanziell standen wir sehr gut da, ein großes Lob geht hier an die Vorgängerin aus der Schweiz. Die geschaffene Grundlage erlaubte mir einige Spieler wie RJ Umberger, Radim Vrbata oder Dan Hamhuis wegzutraden und dafür junge Spieler in die Mannschaft zu holen und den Rebuild zu starten. In Tampa sah ich bedeutend weniger Potential, nicht zuletzt da das Durchschnittsalter der Mannschaft um einiges höher war und noch immer ist. Dass ich ein bekennender Fan der Chicago Blackhawks bin spielte hier absolut keine Rolle, trotzdem ist es schön wenn man sich so mit dem Lieblingsteam messen darf.

 

Ihre Amtszeit begann in einer Zeit, in der die Blue Jackets sich bereits auf dem Golfplatz befanden. Danach startete eine intensive Offseason-Periode indem viele neue Dinge auf sie zukamen - getoppt mit ihrem ersten Draft. Fielen die ersten Schritte schwer? Gab es Unterstützung von anderen Teams?

Die ersten Schritte fielen natürlich schwer und man hat sich das ein oder andere Mal doch ein bisschen übernommen was die Trades anging, doch die GMs aus New Jersey und Minny haben mir da mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Bedanken möchte ich mich aber speziell bei GM Muhrer aus New Jersey, welcher mich überzeugte hier mitzumachen und auf jede Frage von mir rasend schnell eine Antwort parat hatte.

 

Nach wenigen Tagen vollzogen sie bereits erste Trades, die unter anderem Patrick Kane nach Columbus holten. Zusätzlich trennten sich die Blue Jackets von hoffnungsvollen Spielern wie Damien Brunner oder Teemu Pulkkinen. Sollte man manche Trades im Nachhinein eher als "Anfängerfehler" einstufen?

Der Deal um Damien Brunner ärgert mich schon ein bisschen, aber passiert ist passiert. Keiner wusste zu dem Zeitpunkt wie sich Brunner und auch Pulkkinen entwickeln würden und als Return wurde uns ein vielversprechender Matt Clark geboten, welcher uns bis jetzt aber stark enttäuschte. Ich denke jedem passiert mal ein Faux Pas, wichtig ist nur, dass man daraus lernt. Es wäre vielleicht angebracht gewesen, ein bisschen zuzuwarten und dann zu entscheiden wie es mit Brunner und Pulkkinen weitergehen soll aber es gibt schlimmeres. Was Kane angeht so bereue ich nichts. Ich hatte das Gefühl, dass diese Mannschaft einen jungen Star benötigt und auch wenn Kane ab und zu in Eskapaden gerät, so schätze ich ihn sehr als Spieler in meinem Team, sowohl auf als auch neben dem Eis. Patrick wird ein wichtiger Spieler in der Zukunftsplanung der Blue Jackets sein und wir werden hier noch viel Spaß mit ihm haben.

 

Stichwort "Zukunftsplanung" - man könnte meinen viele der Trades waren eher kontraproduktiv, aber wie sieht die Planung für die nächsten Jahre aus?

Naja als kontraproduktiv würde ich die Trades nicht bezeichnen. Um erfolgreich zu sein braucht man mehr wie nur junge und aufstrebende Stars im Team, man braucht auch genug Erfahrung die wir uns aus diesen Trades erhoffen. Auch gibt uns keiner eine Garantie, dass ein Draftpick annähernd an die Qualität eines Patrick Kanes kommt. Ziel der nächsten Jahre sollte es sein die Anzahl der Ü30 Spieler auf ein Minimum zu verringern und vor allem im Nachwuchsbereich über Drafts und Free Agency einige junge Spieler in die Organisation zu bringen. Der Grundstein wurde in den letzten Wochen und Monaten gelegt mit dem Picken von Brendan Leipsic und der Verpflichtung von Charles Sarault.

 

In der von Ihnen angesprochenen Free Agency holte man Slava Voynov nach Ohio - zu einem wohl astronomisch hohen Gehalt. Auch bei Bobby Sanguinetti griff man relativ tief in die Tasche. Warum? Solche Gehälter erwartet man eher bei etablierten Spielern.

Wenn man sich die Verteidigung der Blue Jackets anschaut fällt auf, dass mit Ed Jovanovski und Marek Zidlicky Ende Saison zwei etablierte und für uns sehr wichtige Spieler den Verein verlassen werden. Diese Positionen wollten wir mit zwei jungen Verteidigern auffüllen doch uns war klar, dass der Preis horrend ausfallen wird. Bei Voynov wissen wir, dass da noch lange nicht aller Tage Abend ist und da wir finanziell sehr gut dastehen, erlaubten wir uns damit nahezu $6M sehr tief in die Tasche zu greifen. Wir haben so Slava an uns gebunden und haben das Recht seinen Vertrag nach Ablauf des jetzigen Vertrages zu Verlängern. Dieser wird dann mit Sicherheit billiger ausfallen, wichtig ist vorerst aber einmal, dass Slava zu unserer Organisation gehört. Bei Bobby waren wir uns nicht ganz sicher, dennoch haben wir uns für ihn entschieden und haben auch da einen sehr hohen Preis bezahlt. Wir hoffen da auf einen Durchbruch von Bobby, sollte dieser nicht kommen so war diese Verpflichtung aber eher eine für die Bücher.

 

Neben Patrick Kane finden sich seit Ihrem Amtsantritt immer mehr Spieler Ihres Lieblingsteams im Kader der Jackets. Zusätzlich gab es das Gerücht, dass sie Interesse an Jonathan Toews gezeigt haben. Ist es das Ziel eine Art Hawks 2.0 in Ohio hochzuzüchten?

Natürlich ist es nicht mein Ziel die Jackets zu den Blackhawks 2.0 "hochzuzüchten". Es gibt für jede Verpflichtung eine logische Begründung und bei Patrick Kane muss ich die wohl nicht erwähnen. Bei Jimmy ist es so, dass er seinen großen Körper sehr geschickt einsetzen kann und sich so für unser Powerplay empfiehlt. Zudem sind seine Offensivqualitäten nicht zu unterschätzen. Sein Bruder Kevin ist bekannt als guter Center und könnte sich mit Vladislav Namestnikov um die Top Centerposition matchen was natürlich zu einem gesunden Positionskampf führen kann und auch soll. Adam (Clendening) gilt als einer der besseren Defender in seinem Alter und wird bei vielen schon als Leddy 2.0 gesehen was ihn für uns sehr interessant macht. Man legt Wert auf "big bodies" in der Offensive und "offensive minded guys" in der Defensive und deshalb haben wir uns für die Jungs entschieden. Man hätte sich wohl auch für diese Jungs entschieden wenn sie nicht Mitglieder der Blackhawks Organisation gewesen wären, ansonsten wären wohl Spieler wie Vladislav Namestnikov und Scott Mayfield bei uns fehl am Platz.

 

Sie, als Rookie-GM, haben sich an viele Dinge gewöhnen müssen. Ich frage sie nun konkret nach einem Urteil über die gesamte Liga, was Organsiation, die GMs untereinander und weitere Facetten inkludiert. Ist man zufrieden oder gibt es Punkte dich den Jackets so gar nicht schmecken?

Die Liga scheint sehr gut organisiert zu sein, speziell was den Draft und auch die Free Agency Phase angeht, ich versteh mich mit allen GMs sehr gut und bin sehr glücklich hier dabei sein zu dürfen. Der einzige Punkt der vielleicht ein bisschen Schade ist ist jener, dass wir zur Zeit nur 29 GMs bei 30 Teams sind, ein GM #30 wäre da wünschenswert aber das liegt nicht in den Händen der Ligaleitung.

 

Abschließend noch eine kurze Fragerunde:

NFHL Champion 15/16– Colorado Avalanche

Überraschung des Jahres– Washington Capitals

Enttäuschung des Jahres– Toronto Maple Leafs

Wo landet das eigene Team– zwischen Position 25 und 30