• NFHL - National Fantasy Hockey League

Grenzenloser Jubel in Chicago

2010-05-27

Was waren das für wahnsinnige Play-Offs in Chicago: Mit einer unfassbaren 16-2 Quote konnten die Blackhawks den zweiten Stanley Cup ihrer GFHL-Geschichte gewinnen! Dabei erwies sich vor allem das schon in der Saison sehr zuverlässige Power-Play oftmals als Gamebreaker. Am Ende sollte fast jede vierte Überzahlsituation zum Tor führen. Eine weitere Stärke waren die ausgeglichenen Sturmreihen: Wurden sowohl die Nash- als auch die Havlat-Reihe ausgeschaltet, so sprangen Spieler wie Mark Recchi, Chuck Kobasew, Andrew Ebbett oder Ryan Callahan in die Bresche. Doch der Reihe nach...

Phoenix vs. Chicago 0-4
Der bisherige Ligaprimus aus Phoenix musste schon am Ende der Regular Season die Schmach hinnehmen, in der Pacific Division hinter den Ducks aus Anaheim zu landen. In den Play-Offs gab es dann nichts zu holen: Vor allem dem Power-Play der Hawks waren die Kojoten nicht gewachsen. Gleich 6x netzten die Hawks in den ersten beiden Spielen (6:1, 5:3) in Überzahl ein. In Arizona vollendeten die Hawks die Serie mit zwei 4:2-Siegen. In Spiel 4 verletzte sich Barret Jackman, dank der längeren Spielpause bis zur 2. Runde verpasste er jedoch kein Spiel.

Edmonton vs. Chicago 0-4
Mit den Oilers hatte das Team noch eine Rechnung offen, das Erstrunden-Aus in der vergangenen Saison war nicht vergessen... Wie gefährlich die Serie hätte werden können, zeigte Spiel 1: Mit 3:2 konnten sie die Blackhawks nur knapp durchsetzen, trotz 43:26 Schüssen. Mit Steve Ott und Marc Staal verletzten sich der 2nd line center und der Defensivpartner von Chara. Ott lief in Spiel 2 gleich wieder auf - Staal kam erst im Finale zurück. Mit einem deutlichen 5:1 setzten die Blackhawks in Spiel 2 ein Zeichen, eines, das scheinbar auch Wirkung zeigte: Mit 4:1 und 6:3 schafften die Hawks gegen eingeschüchterte Oilers den zweiten Sweep in Folge (ein Novum übrigens, das zuvor noch keinem Team gelang).

Chicago vs. Anaheim 4-1
Showdown in der Western Conference: Die beiden bestplatzierten West-Teams trafen im Conference-Finale aufeinander. Die Experten waren sich im Vorfeld einig: Vom 4-0 bis zum 0-4 würde in der Serie alles drin sein.
Spiel 1 in Anaheim konnten die Blackhawks knapp mit 3:2 für sich entscheiden - mit 3 Power-Play-Toren. Mit 5:1 schlugen die Ducks in Spiel 2 zurück. Mit einem gewonnenen Auswärtsspiel gingen die Blackhawks dennoch im Soll in die beiden Heimspiele. Zwei Power-Play-Tore gelangen in Spiel 3 zum 3:1-Sieg. Die (glückliche) Entscheidung in der Serie fiel dann wohl in Spiel 4: Craig Anderson erwischte einen rabenschwarzen Tag. In knapp einer Spielminute machten die Hawks aus einem 2:1 ein 5:1. Erneut nur Sekunden später war es immerhin noch ein 6:3 - genug, um am Ende einen 6:5-Sieg nach Hause zu zittern und in der Serie mit 3-1 in Führung zu gehen. Von diesem Schlag erholten sich die Kalifornier nicht mehr: Im dann letzten Spiel der Serie im Honda Center gelang den Hausherren kein Tor mehr. Callahan und Brown schossen die Blackhawks ins Finale.

Washington vs. Chicago 1-4
Als haushoher Favorit und mit einem 12-1 Record trafen die Blackhawks im Stanley Cup Finale auf die Washington Capitals, die ihrerseits ebenfalls sehr souverän die Eastern Conference für sich entscheiden konnten und mit nur 4 Niederlagen die Toronto Maple Leafs, New Jersey Devils und Favoritenschreck Boston aus dem Weg räumten.
Analog zum Auftakt der Edmonton-Serie gab es einen denkbar knappen 2:1-Sieg, den erneut die überragenden Power-Play-Formationen der Blackhawks herausspielten. Beide Treffer (Brind'Amour, Nash) fielen in Überzahl. Nichts zu holen gab es für die Hauptstädter in Spiel 2 im United Center, als gleich 4 Treffer des 6:1-Sieges im Power-Play fielen. Ein Sieg musste für die Caps her und das Verizon Center glich einem Tollhaus, als die Hausherren zu Beginn des 2. Drittels mit 2:0 führten. Selbst der Anschlusstreffer durch Martin Havlat beeindruckte die Fanschar wenig. Erst, als gleich zu Beginn des Schlussdrittels Chuck Kobasew den Ausgleich und später mit einem Doppelschlag Ryan Callahan und erneut "Chucky" zum 3:2 und 4:2 einnetzten, wurde es für einen Moment totenstill in der Halle. Mit dem Rücken zur Wand sollte Spiel 4 ein denkwürdiges Spiel werden - zumindest für einen Mann. Die Blackhawks wollten den Titel - Martin Biron wollte in der Serie bleiben. Und so standen nach einer Double Overtime rekordverdächtige 69 (!) Saves auf der Habenseite vom Back-Up der Capitals. Marc-André Fleury konnte nur 28 Schüsse entschärfen und damit einen zu wenig. 1:2 hieß es am Ende aus Sicht der Blackhawks. Biron bekam dann auch den Start in Spiel 5 und gab seinen Mannen wohl etwas Selbstvertrauen zurück. Nach dem 1. Drittel führten die Caps mit 1:0, nach 2 Dritteln stand es 2:2. Am Ende war es erneut Chuck Kobasew, den niemand auf der Rechnung hatte. Sein 3:2 früh im Schlussdrittel war letztendlich das Stanley Cup winning goal, ganze 3 Schüsse gelangen den Hauptstädtern noch.
Mit der Schlussirene brachen im United Center alle Dämme. Alle Spieler verschlungen minutenlang zu einem Knäuel irgendwo über Marc-André Fleury. Runde um Runde wurden Standing Ovations gegeben und nur noch einmal wurde es andächtig still im United Center: Als Captain Rod Brind'Amour als erster den Stanley Cup in die Höhe stemmte!

Auf ein offizielles Statement aus dem Front Office der Blackhawks wartet man bis heute vergeblich. Gerüchteweise sei der Stanley Cup bei Feierlichkeiten aus dem (Bruce) Willis Center gefallen und der GM versucht seitdem, ihn mit seinen bescheidenen handwerklichen Fähigkeiten wieder auszubeulen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass dem GM einfach die Katertabletten ausgegangen sind und er statt dessen den Telefonstecker gezogen hat...

 

Ich möchte hier nochmal auch dem Daniel gratulieren! Das war eine saubere Runde! Ebenso "Blackhawk Hunter" André, Deine Ducks hätten es ebenso verdient gehabt, ins Finale einzuziehen!