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Krise in Washington

2009-10-15

(Washington, D.C.) Das heutige Spiel der Capitals gegen San Jose war gerade beendet, da gab es schon die ersten Gerüchte. Seltsamerweise kamen diese Gerüchte nicht aus der Hauptstadt, sondern aus der Nähe von Fort Worth in Texas. Da fragt man sich was Texas überhaupt mit Eishockey zu tun hat?

Die Antwort auf diese Frage ist wirklich schwer, man munkelt jedoch das es dort unten ein NHL-Team geben soll. Wir können dies jedenfalls nicht bestätigen, wollen aber kurz auf die Aussagen eines gewissen Herrn Koch (scheinbar eine Art texanischer Cowboy) eingehen. Folgendes hatte er zu berichten: „Es ist ja auch zum Heulen. Da hat man so eine tolle Truppe die man managen darf und bekommt nix auf die Kette. Da können auch schon mal gestandene Männer weinen, das ist legitim.“ Zudem machte auf den texanischen Viehweiden das Gerücht den Umlauf, unser GM müsse nun seinen Stuhl räumen. Wir haben beschlossen diesem Klatsch auf den Grund zu gehen und vereinbarten mit GM Höckelmann einen Interviewtermin.

 

Washington Post: Herr Höckelmann, bevor wir uns der ernsten sportlichen Situation widmen, können Sie uns sagen was an den Aussagen aus dem Süden dran ist?

 

GM Höckelmann: Ich kann sie beruhigen, nichts von dem was man so aus Fort Worth und Umgebung hört entspricht der Wahrheit. Ich genieße auch weiterhin vollstes Vertrauen hier in Washington und wir werden die aktuelle Krise zusammen mit dem Team überstehen. Und ja, GM Koch hat Recht mit der Aussage, dass wir eine tolle Truppe haben. Das ist aber auch das einzige.  

 

WP: Dann wollen wir uns nicht weiter mit der brodelnden Gerüchteküche des Herrn Koch beschäftigen, sondern uns auf die von Ihnen angesprochene Krise konzentrieren. Wie sehen Sie den aktuellen Saisonverlauf?

 

GMH: Die Tabelle spricht da schon für sich, aus sieben Spielen haben wir nur einen Sieg geholt. Das ist natürlich enttäuschend. Aber nicht alle Partien waren wirklich schlecht. Bei unserer Saisoneröffnung in Boston waren wir sogar klar das dominierende Team, auch unser bisher einziger Sieg gegen die Flyers war verdient. Im Gegenzug gab es jedoch auch erschreckend schwache Leistungen, wie zum Beispiel gegen Toronto oder Detroit. Das heutige Spiel gegen die Sharks war dagegen wieder sehr ausgeglichen und im dritten Spielabschnitt wäre uns noch fast der Ausgleich gelungen. Doch am Ende haben wir leider mit 4:3 verloren.

 

WP: Die Vorbereitung lief ja auch nicht optimal, aber zum Ende gab es mehrere Siege. Wie kommt es, das es momentan einfach nicht läuft?

 

GMH: Das Team ist durch den schlechten Saisonstart stark unter Druck geraten und muss nun schnell den Weg zurück auf die Erfolgsschiene finden. Unsere Leistungsträger schwächeln noch, auch das allgemeine Zusammenspiel muss verbessert werden. Aber da vertraue ich unserem Coach Ron Wilson zu 100%.

 

WP: Mit Spielern wie Drury (Spieler des Jahres in Washington), Barnes, Gionta und Hamhuis haben die Capitals mehrere prominente Abgänge zu verkraften.

 

GMH: Das ist richtig. Aber es sind ja auch neue Leute gekommen. Mit Petr Prucha, Richard Park, Dustin Penner, Andy Sutton, Brad Stuart und auch Andrej Sekera konnten wir die Abgänge schon kompensieren. Natürlich haben die Veränderungen das Team ein wenig „durchgeschüttelt“ und es war nicht zu erwarten, dass wir unsere teilweise hervorragenden Leistungen aus der letzten Saison sofort wiederholen können. Die jetzige Situation haben wir so allerdings auch nicht erwartet.

 

WP: Die Fans haben bisher zu Ihrem Team gehalten und sind trotz der Niederlagenserie ins Verizon Center geströmt.

 

GMH: Das ist schon beeindruckend, aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Schon als ich im letzten Jahr meinen Posten als GM antrat, wurde mir schnell klar, mit was für großartigen Fans ich es hier in Washington zu tun habe.

 

WP: Muss das von Ihnen ausgegebene Saisonziel „Playoffs“ nun korrigiert werden?

 

GMH: Nein. Es sind erst 7 Spiele absolviert und die Saison hat soweit ich mich erinnere 82 Begegnungen. Aber es wird jetzt natürlich schwer, da unten wieder rauszukommen. Die Konkurrenz in der Division ist zudem auch deutlich stärker geworden. Tampa Bay und Atlanta sind nun meiner Meinung nach auf Augenhöhe mit den Caps. Die Hurricanes nehmen nach dem Stanley-Cup Gewinn natürlich eine Favoritenrolle ein.

 

WP: Wie sehen Sie die Zukunftsaussichten?

 

GMH: Unser Team hat viele erfahrene Spieler, irgendwann wird der Umbruch erfolgen müssen. Spätestens dann, wenn die Verträge von Leistungsträgern wie Joe Thornton oder Marian Hossa auslaufen. Aber auch schon jetzt haben wir ein paar junge Spieler mit Potential. Allen voran Jamie Benn und Niklas Hjalmarsson, beide können im nächsten Jahr den Sprung schaffen.

 

WP: Wo sie gerade Marian Hossa erwähnen... Gerüchteweise kam es zu Tradegesprächen mit anderen Teams.

 

GMH: Wir hatten Gespräche, aber es gab keine konkreten Ergebnisse. Marian wird sich jetzt voll und ganz auf Washington konzentrieren.

 

WP: Der nächste Gegner sind im heimischen Verizon Center die Nashville Predators.

 

GMH: Dieses Spiel muss gewonnen werden. Wir werden mit vollem Einsatz in die Partie gehen und am Ende hoffentlich etwas Licht am Horizont sehen.

 

WP: Danke für das Interview.

 

GMH: Eh ichs vergesse: Einen schönen Gruß noch nach Fort Worth!