• NFHL - National Fantasy Hockey League

Carolina eliminiert Angstgegner Atlanta mit 4:2

2011-05-28

Nach dem Sweep gegen Ottawa in Runde Eins und der Spannungsgeladenen zweiten Runde über sieben Spiele gegen die New York Islanders standen nun die Atlanta Thrashers auf dem Spielplan. Die Thrashers legten bis dato eine beeindruckende Playoffperformance hin und schlugen die Mitfavoriten Toronto (4:1) und den Eastern Conference Champion Boston gar mit 4:0. Die Vorgeschichte zwischen den Canes und Thrashers trug ihr Restliches zur Brisanz dieser Paarung bei. In Season #10, der ersten mit Playoffbeteiligung unter GM Klautzsch, warf Atlanta das Team aus Raleigh in der zweiten runde mit 4:2 aus dem Wettbewerb. Zudem Dominierte Atlanta die Regular Season Partien und hatte auch dort eine Bilanz von 4:2 vorzuweisen. Auch die aktuelle Serie dürfte in den Köpfen der Fans beider Teams für eine lange Zeit hängen bleiben.

 

Game 1: Atlanta @ Carolina 4:3

In Spiel Eins lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Atlanta kam deutlich besser ins Spiel und ließ im ersten Drittel nur drei Torschüsse der Canes zu. Folglich gingen sie auch in der 16. Minute mit 1:0 durch Ray Whitney in Führung. Im Mitteldrittel legten dann beide Teams richtig los. Atlanta mit 18, Carolina mit 17 Torschüssen. Mike Fisher gelang es gleich mit dem ersten Torschuss das Spiel auszugleichen, danach ließ Kiprusoff allerdings trotz zahlreicher Gelegenheiten nichts mehr zu. Dafür nutzen die Thrashers eiskalt ihre Chancen. White, erneut Whitney und Veilleux in Unterzahl brachten die Gäste mit einer 4:1 Führung ins Schlussdrittel. Die Canes gaben sich nicht geschlagen und konnten durch einen Powerplaytreffer von Gionta und in der 53. Minute durch Rob Niedermayer wieder aufschließen. Atlanta konnte aber die 4:3 Führung bis zum Schlusspfiff halten, sodass die Canes wie schon gegen die Islanders mit einer Heimniederlage in die Serie starteten. Dan Girardi verletzte sich bereits bei seinem ersten Shift, als er einen Schuss blockte und fiel den Rest des Spiels aus. Die durch die Verletzung von Captain Eric Staal umformierte erste Reihe um Parise, Toews und Kesler konnte zwar offensiv keine Akzente setzen, schaltete dafür aber die Reihe um Superstar Sidney Crosby ebenfalls komplett aus.

 

Game 2: Atlanta @ Carolina 1:2 (OT)

Nach der Offensivschlacht aus Spiel Eins besannen sich beide Teams auf ihre eigentliche Stärke - die Defensive und ihre Goalies. Bei einer weiteren Niederlage drohte den Hurricanes ein Sweep und den Thrashers war wohl klar, dass ihr Sieg im ersten Spiel auch einer guten Portion Glück zu verdanken war. Doch auch diese Serie sollte für Carolina nicht frei von Hiobsbotschaften bleiben. Zwar war Dan Girardi wieder einsatzbereit, doch nach nicht einmal zwei gespielten Minuten verletzte sich Brian Gionta nach einem Check von Artyukhin so schwer am Handgelenk, dass die Playoffs für ihn beendet sind.Ryan Kesler übernahm den Großteil seiner Eiszeit und kam so auf über 33 Minuten! Trotz dieses erneuten Schocks schafften es die Hurricanes mit einem 0:0 in die Drittelpause. Im Mitteldrittel hatte die Defense der Gastgeber ihren Gegner voll im Griff und ließ nur zwei Torschüsse zu. Doch auch die Canes konnten keinen der sieben Versuche in etwas Zählbares umwandeln. So ging es auch ins Schlussdrittel mit 0:0. Nach 50 Spielminuten erlöste dann Sergei Gonchar mit seinem bereits vierten Playofftreffer die heimischen Fans, als er einen Harten Schlagschuss von der blauen Linie abfeuerte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Thrashers nur noch drei Spieler auf dem Eis, da sich Artyukhin, schon in Unterzahl spielend, einen Spielverweis plus 15 Minutenstrafe wegen unsportlichen Verhaltens leistete. Sein Coach dürfte stinksauer gewesen sein. Doch Atlanta bewies, warum sie bis ins Eastern Conference gekommen sind und schlugen nur vier Minuten später zurück. Brad Richardson konnte zum 1:1 ausgleichen, da sich die erste und zweite Reihe der Canes einen kapitalen Wechselfehler leisteten. Von da an spielten beide Teams nur noch defensiv und so dauerte es nicht nur bis zum regulären Spielende, sondern auch noch eine komplette 20 Minuten Sonderschicht, bis der entscheidende Treffer erzielt wurde. Nach 2:44 in der zweiten Verlängerung erziehlte David Clarkson seinen bis dahin wichtigsten Treffer seiner Karriere und ließ die Fans im vollbesetzten RBC Center komplett ausflippen. Die Canes glichen die Serie zum 1:1 aus.

 

Game 3: Carolina @ Atlanta 2:3

Als Ersatz für Brian Gionta wurde Rookie Justin Abdelkader aus dem Urlaub zurückgeholt. Abdelkader war mit 33 Toren und 80 Punkten der mit Abstand beste Offensivspieler der Charlotte Titans und ist als Center und Leftwing einsetzbar. Rob Niedermayer nahm Giontas Platz als 2nd Line Right Wing ein und Abdelkader den dadurch freien Platz in der vierten Reihe. Es waren erneut die Thrashers, die besser ins Spiel fanden und durch Whitney verdient mit 1:0 in Führung gingen. Marco Sturm, der seit Eric Staals Verletzung ins Lineup gerückt war, konnte zwar nach vier Minuten im Mitteldrittel ausgleichen, doch nur eine Minute später traf Semin zur erneuten Führung für die Gastgeber aus Georgia. Carolina erhöhte nochmals den Druck, schoss im zweiten Spielabschnitt 20 Mal auf den Kasten von Kiprusoff und wurde schließlich mit dem 2:2 Ausgleichstreffer durch Zach Parise belohnt. Im letzten Drittel zogen sich dann beide Teams wieder komplett zurück und Spielten auf Verteidigung. Keiner wollte den entscheidenden Fehler begehen. Wäre dies ein Saisonspiel gewesen, hätten die Fans vermutlich aus Protest die Arena verlassen. So aber lebte das Spiel von seiner Spannung. 10 Minuten vor Schluss wurden die Fans in der Philips Arena schließlich belohnt, als mit Frazer McLaren wie schon in Spiel Zwei ein Spieler die Partie entschied, der sonst eher fürs Grobe als für die großen Momente zuständig ist. Carolina konnte das Bollwerk des Gegners nicht mehr überwinden und sah sich erneut mit einem Rückstand in der Serie konfrontiert.

 

Game 4: Carolina @ Atlanta 3:2 (OT)

Auch im vierten Spiel der Serie kam Atlanta besser ins Spiel. 16:8 lautete das Torschussverhältnis für die Gastgeber, doch das erste Drittel endete torlos. Das Mitteldrittel beherrschten die Hurricanes, die auch das nötige Glück auf ihrer Seite hatten, als David Clarkson einen Slapshot von Sergei Gonchar ins Tor abfälschte. Die Antwort der Thrashers sollte bis zur 46. Minute auf sich warten lassen. Scott Hannan traf im Powerplay zum 1:1, aber Jack Johnson stellte nur zwei Minuten später die Führung für sein Team wieder her. Atlanta ließ sich auch davon nicht beeindrucken und glich kurz darauf erneut in Überzahl durch Mark Streit zum 2:2 aus. Als nach 60 Minuten die vermeintliche Schlußsirene ertönte war klar, dass auch nach Spiel Vier alle Partien dieser Serie mit nur einem Tor Unterschied enden würden. Es dauerte jedoch nur 1 1/2 Minuten bis das Game Winning Goal fiel. Die Thrashers kassierten unmittelbar nach dem Wiederanpfiff eine Roughing Penalty, Toews gewann den Faceoff in der Offensive Zone, Parise und Kesler feuerten drei Mal auf Kiprusoffs Kasten, bevor der Puck bei Jack Johnson landete. Johnson packte wie schon im dritten Drittel seinen starken Slapshot aus und versenkte den Puck im Netz. Es war ohne Zweifel das beste Spiel der noch jungen Karriere des Amerikaners, der mit einem Assist beim ersten Tor und den beiden selbst erzielten an allen drei Treffern der Hurricanes beteiligt war. Somit stand es in der Serie 2:2. Neben Goalie Bryzgalov konnte auch wieder die erste Reihe durch ihr Defensivspiel überzeugen. Sidney Crosby´s Reihe kam zu keinem Scorerpunkt und nur drei Torschüssen.

 

Game 5: Atlanta @ Carolina 3:7

Zurück in Raleigh hatten die Hurricanes nur eins im Sinn - endlich mal in der Serie in Führung gehen. Und erstmals in der Serie erwischte Carolina auch den besseren Start. Nach Toren von Niedermayer und Kesler sowie dem Anschlusstreffer von Kozlov endete das erste Drittel mit einer 2:1 Führung für die Canes. Doch den Thrashers gelang es, das Spiel zu drehen. Durch zwei schnelle Tore in den ersten fünf Minuten des zweiten Drittels durch Crosby in Überzahl, der in der gesamten Serie auf nur ein Tor und einen Assist kommen sollte, sowie Richardson, stand es plötzlich 3:2 für Atlanta. Kurz darauf gelang jedoch Marco Sturm der wichtige Ausgleichstreffer zum 3:3, gleichzeitig der Endstand nach zwei Spielabschnitten. Im Schlussdrittel spielte dann nur noch ein Team. Carolina schoss noch 14 Mal auf Atlantas Kasten. Nach Toren von Mike Fisher im Powerplay und Brandon Sutter zum 5:3 hatte Kiprusoff für diesen Abend genug und machte Platz für Brent Johnson. Doch auch dem erging es nicht viel besser. Craig Adams und erneut Rob Niedermayer legten noch einmal nach und führten die Hurricanes zum ersten klaren Sieg in der ganzen Serie, in der sie nun mit der 3:2 Führung zwei Matchbälle für das Stanley Cup Finale hatten.

 

Game 6: Carolina @ Atlanta 6:1

Die Ausgangslage vor dieser Partie war den Canes aus der Serie gegen die Islanders wohlbekannt: Bei einem Sieg wäre auch die Serie gewonnen, bei einer Niederlage hätte man ein "do or die Game" vor sich. Carolina machte von Anfang an den Eindruck, als wollten sie dies unbedingt vermeiden. 20 Torschüsse kriegte Thrashers-Goalie Kiprusoff im ersten Drittel ab und vielleicht war es nur ihm zu verdanken, dass Atlanta nach der ersten Sirene überhaupt noch eine Chance auf ein siebtes Spiel hatte. Nur ein mal musste er bis dahin hinter sich greifen, als Ryan Johnson nach einem ansehnlichen Doppelpass mit Whitney zum 1:0 einschob. Doch auch Atlanta kam zu Chancen und konnte etwas schmeichelhaft zum 1:1 durch einen Treffer von Kozlov ausgleichen. Die restlichen 40 Minuten gehörten dann aber endgültig den Hurricanes. Erst traf zu Beginn des Mitteldrittels Craig Adams, bevor Zach Parise  im 5on3 und kurz darauf Mike Fisher im 5on4 auf 4:1 erhöhten. Auch im Schlussabschnitt konnten die Thrashers nichts mehr reißen und mussten sogar noch zwei weitere Tore von Toews und Peverley hinnehmen.

 

Während der Verleihung der Prince of Whales Trophy gab es neben den verständlicherweise langen Gesichtern auch verhaltenen Applaus in der Philips Arena, was gerade unter Division Konkurrenten nicht gerade zur Tagesordnung gehört. "Eine faire Geste der Fans, die mehr als stolz auf ihr Team sein können! Natürlich wäre gemessen an den Ergebnissen der Regular Season gegen uns auch das Stanley Cup Finale für die Thrashers drin gewesen, aber ich glaube nicht viele hätten vor Beginn der Playoffs gedacht, dass Atlanta so weit kommen und dabei so souverän spielen würde", äußerte sich GM Klautzsch nach dem Spiel.

 

Final Destination: Anaheim

Der letzte Gegner dieser NFHL Season werden die Anaheim Ducks sein, die die President´s Trophy nur knapp verpassten und nicht nur als Favorit des Stanley Cup Finals gelten, weil sie den Heimvorteil haben. Sie schafften es auf Platz Zwei der Ligatabelle obwohl sie in einer Division spielen, in der gleich vier Teams die Playoffs erreichten. Ihr Kader ist sowohl von den Spielertypen als auch von der Altersstruktur extrem ausgewogen. Neben Youngstars wie Kopitar, Stamkos und Keith stehen ihnen Veteranen wie Lidström, Huselius und der starke und erfahrene Craig Andersen im Tor zur Verfügung. Abgesehen davon fegten sie in meisterlicher Manier die Sharks, Flames und den amtierenden Champion Chicago mit 4:1 aus den Playoffs.

Für die Carolina Hurricanes lief der Saisonhöhepunkt dagegen sehr holprig. Erst ein Leistungsabbruch zum Ende der Regular Season, der jetzt zum Heimvorteil für die Ducks führte. Nachdem der etwas überraschende Playoffteilnehmer aus Ottawa - zugegeben - klar geschlagen wurde, mussten sich die Canes durch sieben harte Spiele gegen die Islanders und sechs gegen Atlanta kämpfen. Dass Brian Gionta´s Saison komplett zu Ende ist und Eric Staal zumindest in den ersten beiden Spielen fehlen wird, macht die Sache für Carolina nicht leichter.

Für die Hurricanes spricht die Erfahrung, denn gegenüber dem Ducks-Roster, in dem nur drei Spieler mit einem Stanley Cup Ring zu finden sind, gibt es bei den Canes gleich 11 frühere Cupsieger. Fast alle davon haben ihren Stanley Cup mit den Hurricanes in Season #11 geholt. Der vielleicht wichtigste davon ist Goalie Ilya Bryzgalov, dem mit einem GAA von 2.05 und einer Fangquote von .925 der Titel als Playoff-MVP wohl nur noch zu nehmen ist, wenn die Ducks den Cup holen. Leichte Vorteile gibt es auch bei den Special Teams. Carolina liegt sowohl beim Powerplay, als auch beim Penalty Killing vor den Ducks.

 

Überhaupt kann man sagen, das diesjährige Finale wird zwischen der besten Offensiv- und Defensivmannschaft ausgetragen. Erstmals seit dem Stanley Cup Finale vor zwei Jahren hat Carolina nicht den Heimvorteil auf seiner Seite. Sollten sie jedoch einen Sieg mitbringen wenn die Serie nach Raleigh kommt, könnte es enger werden als derzeit bei den Buchmachern gehandelt...