Manatees holen den Cup
2009-07-09Es geht scheinbar nicht: eine Saison, in der Phoenix nicht mindestens einen Titel holt. Den ganz großen Wurf landeten die Coyotes in dieser Saison zwar nicht - dafür aber das Farmteam der Phoenix Coyotes: die Sarasota Manatees.
Nachdem das Team aus Florida knapp den Divisionstitel holen konnte startete man in den Playoffs richtig durch. Bakersfield und Tofino wurden mit jeweils einem Sweep aus dem Weg geräumt, im Conference Finale musste man dann nach acht Siegen in Folge gegen Gatineau die erste Niederlage einstecken. Am Ende stand es nach Spielen trotzdem 4:1 für Sarasota - das Finale war erreicht. Dort machte man es wie zuvor in Runde eins und zwei: man sweepte den Gegner einfach aus dem Weg. Die Mississauga Wolves, Farmteam der Toronto Maple Leafs, konnten nur in den beiden Heimspielen wirklich paroli bieten. Spiel drei und vier in Sarasota ging jeweils deutlich mit 5:1 an die Manatees - und am Ende stand der dritte Sweep in vier Playoffrunden fest.
"Was die Mannschaft geleistet hat in dieser Saison und in den Playoffs sucht ihres gleichen!" so ein überglücklicher Manatees-Coach Peter Laviolette. Und auch Coyotes-GM Chris Bendel freute sich über den Erfolg. "Wir haben in unserem Farmteam die richtige Mischung gefunden aus erfahrenen Spielern und aufstrebenden Talenten. Es lässt sich immer leicht sagen, dass man alles richtig gemacht hat wenn man am Ende ganz oben steht. Aber ich glaube in diesen Playoffs waren die Sarasota Manatees das Maß aller Dinge!"
Schon im Vorfeld kam Kritik am Team der Manatees auf - ausgerechnet aus dem Lager der Mississauga Wolves, namentlich von GM Andreas Schuster. Den Vorwurf, mit vielen ausgemusterten GFHL-Spielern zum Erfolg zu kommen nur um des Titels willen ließ GM Bendel recht kalt. "Es ist doch immer so: wer den Erfolg hat, hat auch viele Neider. Wir haben in unserer Organisation eine gewisse Kadertiefe erreicht, die in diesem Jahr auch dringend nötig war."
In der Tat spielten die Manatees in dieser Saison mit einigen erfahrenen Spielern wie Jan Hrdina, Ziggy Palffy oder Brad May. "Alle drei haben eine gewissen Coyotes-Vergangenheit, oder nicht?" so GM Bendel. "Jan spielte in Saison 06 und 07 im Dress der Coyotes. Er kam via Waiver zurück zu uns, in dieser Saison sollte er unser Farmteam führen - was er auch getan hat. Seine Zukunft ist allerdings derzeit offen, gut möglich, dass er zurück in die Heimat geht. Brad May ist ein anderer Fall. Er war von Saison 01 bis 03 Teil der Coyotes und kehrte nun zurück. Er soll im nächsten Jahr das Team der Manatees noch mehr anführen wie dieses Jahr - und ist immer bereit für einen Call-Up. Ein Musterprofi quais, ein Teamplayer wie man ihn sich wünscht. Und Ziggy - den haben wir letzte Saison zurück in die GFHL geholt. In dieser Saison hatte er zwei Spiele im Dress der Coyotes. Seine Zukunft ist auch noch offen, gut möglich aber, dass auch er in Sarasota bleibt."
Doch auch noch andere Spieler fanden Rücksicht beim GM. "Brad Isbister! 10 Spiele diese Saison als Call-Up. Keine leichte Aufgabe - und dann noch GMHL. Er hatte mit den größten Reisestress. Oder Freddy Brathwaite - ohne ihn und seine Erfahrung hätte David Leneveu keine solchen Topleistungen abrufen können. Freddy hat viel mit den jungen Goalies gearbeitet und gesprochen - das Ergebnis sieht man." Das Konzept der Coyotes ging also in der GMHL bei den Manatees voll auf. Und auch in der kommenden Saison soll dies so sein.
"Viele sprechen immer davon, dass die GMHL-Teams als Ausbildungsteam gelten. Das ist auch völlig richtig. Aber alle die, die jetzt große Reden schwingen müssen das auch noch beweisen. Wir hatten in dieser Saison mit Dan Winnik und Daniel Carcillo zwei Spieler, die den Sprung von unten nach oben geschafft haben - auch wenn sie am Ende zur Verstärkung der Manatees wieder GMHL spielten." so GM Bendel. Auch in der nächsten Saison wird diese Taktik seine Fortsetzung finden.
"Daniel Winnik ist fest eingeplant im Lineup. Dazu werden nach Rücksprache mit Peter [Laviolette] einige Spieler aufrücken, darunter Kris Letang oder Kyle Turris. Auch Marc Methot klopft an die GFHL-Türe. damit zeigen wir auch: wir bildne wirklich Spieler aus - und dafür braucht es eben erfahrene Spieler."
Ob die Manatees in der kommenden Saison eine Titelverteidigung anstreben werden wollte der GM nicht sagen. "Sind wir ehrlich: wir treten alle an um zu gewinnen - da kann man mir sagen was man will. Fragen sie doch mal meinen Kollegen in Edmonton. Der wird bestimmt nicht sagen, dass er im Finale steht nur weil es Spaß macht. Wir werden einiges an frischem Blut in der GMHL bei den Manatees haben und wollen unseren Nachwuchsspielern auch weiterhin eine Plattform bieten sich für die GFHL zu empfehlen - und das auf höchstem Niveau. Der Rest wird von alleine kommen."
In der Tat ist es so, dass man in Phoenix nie wirklich groß Wert auf Äußerungen bezüglich der Prospects legte. "Wir wissen, was wir an ihnen haben, sie wissen, was sie an Phoenix haben. Wir posaunen nicht in die Welt hinaus was für einen tollen und hammersguten Prospect-Pool wir haben und wieviele 100 Spieler nächstes Jahr unseer Lineup knacken werden - um am Ende keinen darin zu sehen und um mit den Top-Prospects dann die Endrunde zu verpassen" so GM Bendel.
Alles in allem ist man in Phoenix und Sarasota dann doch zufrieden mit der Saison. Mit dem Cupgewinn in der GMHL kann man dies auch durchaus sein.