Rangers ride 4-game winning streak
2010-11-11New York, NY. Vier Siege in Folge -- das liest sich wie die Fortsetzung einer Erfolgs-Story. Tatsächlich ist es aber nicht mehr als ein dringend nötiger Befreiungsschlag, der Schlimmeres verhindert.
Mit hohen Ambitionen und einem reichlich verjüngten Kader in die neue Saison gestartet, dümpeln die New York Rangers mit 16 Punkten aus 15 Spielen (8-7-0) im Mittelfeld der Eastern Conference vor sich hin. Der Weg nach oben ist mit drei Punkten Abstand auf die drittplatzierten Stadtrivalen Islanders ebenso kurz wie der in den Tabellenkeller, wo es für die Washington Capitals als Vorletzter eisig wird.
"Home Ice Advantage" war für die Broadway Blueshirts bislang beileibe kein wirklicher Vorteil: Mit 4-4-0 ist die Bilanz unerfreulich ausgeglichen. Allein die Auswärtsstatistik von 4-3-0 lässt die Rangers in der Gesamtschau etwas besser dastehen. Die Blueshirts profitieren auch davon, dass sich mit Ausnahme der Carolina Hurricanes (mit 26 Punkten Erste) und der Florida Panthers (mit mageren fünf Punkten schon jetzt abgeschlagen am Tabellenende) noch keine echten Favoriten im Osten herausgebildet haben. Im Westen wären die Rangers mit ihren 16 Punkten zwar ebenso auf dem achten Platz, aber einer der oberen Tabellenplätze wäre in weiterer Ferne. Kehrseite der Medaille: Nach unten hin hätten die Rangers allerdings mehr Luft.
Auf den langjährigen Rangers-Coach Joel Quenneville kommt in den nächsten Tagen reichlich Arbeit zu. Die Top-Line mit Center Vinny Prospal, Left-Wing Brandon Dubinsky und Right-Wing Erik Christensen mit den Verteidigern Willie Mitchell (zuletzt vertreten durch Alexei Semenov) und Michal Rozsival hält die Blueshirts im Spiel, danach kommt lange nichts. Auf 40 Punkte brachte es das Top-Trio der Stürmer bislang. Zum Vergleich: Die Angreifer der zweiten Line mit Todd Marchant, Enver Lisin und Sean Avery bringen es gerade mal auf 25 Punkte. Mit Brandon Dubinsky (10+7 = 17 Punkte; seine vier Game-Winning-Goals bedeuten ligaweit den ersten Platz), und Vinny Prospal (4+12 = 16 Punkte) führen zwei First-Line-Stürmer die team-interne Scoring-Liste an.
Goalie Henrik Lundqvist hat mit einem Gegentorschnitt von 2,98 bei 8-6-0 wahrlich keinen optimalen Start in die Saison gefunden, einzig die Fangquote von 90,7 Prozent reicht an seinen Normalwert heran.
"Wir haben schlecht begonnen", sagt Coach Joel Quenneville, "aber wir arbeiten hart, um uns zurückzukämpfen." Noch ist es ruhig in der Vereinsführung, zu Trade-Gerüchten hält sich GM Mischa Wyboris bedeckt. Das könnte sich ändern, wenn sich die Rangers nicht bald im oberen Tabellendrittel festsetzten. Dann nämlich würden die Blueshirts Gefahr laufen, die Playoffs zum zweiten Mal in Folge und zum dritten mal in der Geschichte des Klubs zu verpassen. Das zu verhindern, war vor der Saison immerhin das erklärte Minimalziel von GM Wyboris.
