Sharky Dance The Blues
2010-11-05Gestern Abend feierten die Kalifornier in der Gateway City ihren 7. Sieg im 11. Spiel. Trotz eines Schussverhältnisses von 29 zu 35 siegte San Jose mit 5:4 in einem hart umkämpften Spiel. Drei Minuten 51sek vor Ende der regulären Spielzeit erzielte mit dem schlachtreifen Namen Tomas Fleischmann den Siegtreffer. Der in dieser Saison in die vierte Reihe abgerutschte Tscheche markierte damit seinen zweiten Saisontreffer.
Backup-Goalie Bernier kam zu seinem zweiten Saisoneinsatz und zweiten Sieg. Der vor der Saison stark umworbene Goalie zeigte, dass er über seine hervorragenden Trainingsleistungen auch im Wettkampf stetige Fortschritte macht und mächtig Druck auf Roberto Luongo, dem Ergebnis der ersten Amtshandlung von GM Michalski, ausübt. Ob Bernier beim morgigen Spiel bei Tampa Bay erneut Starting Goalie sein wird, ist laut Trainer John MacLean noch offen: "Jonathan ist ein junger Spieler. Wichtig wird sein, dass er fokussiert bleibt. Er wird seine Chancen bekommen, langfristig ist er ein wichtiger Baustein im Projekt Sharks Championship." Spekulationen sind hiermit eröffnet. Lassen wir die Statistik zu Wort kommen: Mit Luongo, dessen Save-Schnitt 9,20 beträgt, konnten 5 Siege eingefahren werden. Jedoch setzte es drei Niederlagen in Shoot-Outs. Bernier kommt hingegen auf einen Schnitt von 9,17. Ein Luxusproblem für MacLean. Tendenz offen.
Unzweifelhaft ist das überraschend gute Auftreten der Sharks. Mit einem Punkteschnitt von 1,55 pro Spiel rangieren sie auf Platz 5 der Liga. Nur Boston, Carolina, Chicago und Toronto weisen leicht bessere Werte auf. Vier Spieler haben zweistellig gepunktet. Top-Scorer Malkin, weiterer Torschütze gegen die Blues, äußert sich dazu: "Mit Wolskiskaya und Kesselowitsch harmonieren ist nicht schwer, wir verstehen uns auf dem Eis blind." Sorgen machen da eher die 2nd und 3rd Line. Moore, Mueller und Jones zünden bisher nicht wie erhofft.
Insgesamt ist die Ausbeute mit 3,72 Toren pro Spiel recht passabel, im Gegenzug nicht unerwähnt bleiben darf die relativ hohe Gegentrefferanzahl (3,09 / Spiel). Es gelangen nur 3 Siege mit mehr als einem Tor. Sicher ein Themenhebel, an dem MacLean ansetzen wird.
Dabei hat ein verhältnismäßig großer Umbruch in der Defense-Abteilung stattgefunden. Mit Niskanen, Morris, Lydman und Dandenault verpflichtete GM Michalski gleich vier neue Spieler. Francois Beauchemin, Nebenmann von Lydman:"Toni ist in der Kabine ein schweigender, grübelnder Finne. Schon fast depressiv (lacht). Ich möchte nicht wissen, was er so zuhause veranstaltet. Aber wie er an der Blue-Line berserkert und in der Defense reihenweise Gefahrenmomente wegdübelt, ist großes Hockeykino." Dagegen wurmt es bei Niskanen und Morris. Beide sind keine Faktoren in der Offensive, Morris hat zudem einen negativen +- Wert. GM Michalski: "Beide Spieler haben den Weg über Dallas zu uns eingeschlagen. In der Liga ist natürlich bekannt, dass GM-Koch sogar seiner Grandma das letzte Hemd ausziehen würde. Er hat Weiss bekommen, wir bekamen einen talentierten Niskanen und Morris.. Wir behalten aber die Ruhe, im Laufe der Saison akklimatisieren sich die Beiden noch. Man darf nicht vergessen, dass sie nach der Anhäufung von Negativerlebnissen in Dallas mit einem angekratzten Nervenkostüm zu uns gekommen sind. Da müssen wir ganz sicher zusätzliche psychologische Aufbauhilfe leisten." Dandenault befindet sich weiter in Scratching-Position.
Morgen beginnt der 5-Heimspiele Turn der Sharks. Eröffnet wird mit dem Spiel gegen die Lightnings. Zuhause gab es bisher zum Teil unerfreuliche Ergebnisse: dreimal verloren die Sharks im SO. Gelegenheiten genug, die Bilanz aufzubessern.