Oilers go big, go german with Draisaitl at No.1

16.08.2014, Großburgwedel, 16:00 Uhr: 'Leon Draisaitl' - das war der Beginn des NFHL Drafts 2014 und damit auch der Startschuss im Draft für die Edmonton Oilers, die den jungen deutschen Center an Position 1 zogen. Im weiteren Verlauf kamen die Oilers noch weitere 17 Mal im Draft zum Zuge und konnte demnach ihre Nachwuchsabteilung mit viel frischem Blut auffüllen.

"Wir wollten einen körperlich starken Center mit Gefühl und Verständnis für das Spiel als auch dem Willen entsprechend in seine eigene Entwicklung zu investieren. All das haben wir in Leon Draisaitl gesehen und daher war unsere Wahl zum Auftakt des Drafts klar", resümierte GM Edel den Entscheidungsprozess, der den bereits in Kanada bei den Prince Albert Raiders in der WHL agierenden Draisaitl nach Edmonton brachte. In der Western Hockey League erzielte Draisaitl letzte Saison 105 Punkte (38 Tore/67 Vorlagen)

Einen weiteren Center drafteten die Oilers an Position 15 mit Robby Fabbri. Der nur 1,79 Meter große Stürmer der Guelph Storm erzielte letzte Runde 45 Treffer in 58 Spielen in der starken Ontario Hockey League und bewies mit zusätzlichen 42 Vorlagen seine Scorerqualitäten.

"Man kann ganz klar von einer Überraschung sprechen. Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir uns im Vorfeld des Drafts für Pick 34 eigentlich auf Nicholas Aubé-Kubel festgelegt hatten und nicht im Geringsten mit der Verfügbarkeit von Travis Sanheim gerechnet hatten. Letztlich muss man aber eine solche Offerte auch annehmen, denn Sanheim ist von seiner Entwicklung als auch seinem Spielverständnis her ein Talent für die ersten 20 Picks des Drafts unserer Meinung nach. Wir können uns absolut glücklich schätzen einen solchen Spieler noch in Runde 2 bekommen zu haben." fasste der GM die Umstände des dritten Zugriffs der Oilers zusammen. Sanheim verteidige in 67 Spielen für die Calgary Hitmen in der WHL und steuerte 29 Punkte in der Saison bei.

Travis Sanheim - 34th OV

Mit Blake Siebenaler und Dysin Mayo waren zwei der folgenden drei Draftpicks ebenfalls Defender, die, wie Travis Sanheim, auch eher dem offensiven Bereich zugeordnet werden. Mit dem Goalie Zach Nagelvoort an Position 78 schlossen die Oilers ihre sechs Picks in den ersten drei Runden ab. Nagelvoort blieb aber nicht der einzige Torhüter, denn an Position 169 entschied sich Edmonton für Alec Dillon. Möglicherweise wird Dillon bereits ab kommender Saison vor der Haustür der Oilers an seiner Entwicklung feilen, denn das WHL-Team der Edmonton Oil Kings besitzt die Rechte an Dillon und möchte ihn, der bislang dem  Rensselaer Poly Inst in der NCAA für die Spielzeit 2015/2016 zugesagt hatte, unter Vertrag nehmen.

In den folgenden Runden wurden mit Christopher Brown und Rourke Chartier noch zwei weitere Center dem Nachwuchspool der Oilers hinzugefügt. GM Edel zur intensiven Suche nach Centern: "Es steht außer Frage, dass die Centerposition eine zentrale Rolle einnimmt und viele Center auch auf dem Flügel erfolgreich spielen können, aber nur wenige Flügelspieler in der Mitte bestehen können. Hinzu kommt, dass immer wieder ein Gros der Center letztlich mit der Zeit auf den Flügel wechselt und gerade deshalb lag unser Fokus ganz klar auf der Centerposition."

Den ersten Stürmer dessen primäre Position nicht als Center angegeben ist zogen die Oilers an Position 105. Austin Poganski stellte den ersten von drei körperlich starken Flügelspielern dar, den die Oilers auswählten. Tyler Bird und Dexter Dancs, die beiden anderen Schwergewichte, werden wie Poganski ihre Entwicklung in der NCAA vorantreiben und versuchen dem Prädikat 'Powerforward' gerecht zu werden. Einen anderen Spielstil pflegen Hannes Bjorninen und Jack Ramsey, die ebenfalls hauptsächlich auf dem Flügel agieren, aber eher spielerische Lösungen anstreben.

Das spielerische Element der Gegner unterbinden - das ist die Hauptaufgabe von Adam Ollas-Mattsson, Andreas Soderberg und Tanner Faith. Alle drei spielen in der Verteidigung und legen ihr Hauptaugenmerk auf das Defensivspiel. Etwas aus dem Rahmen fällt hier Pontus Själin, den die Oilers an 165 auswählten, denn Själin strebt von der Verteidigerposition aus eher kreative Lösungen an, war bislang aber nur drittklassig aktiv.

Defender Adam Ollas-Mattsson - 18 Jahre, 1,93 Meter bei 95kg

"Unter normalen Umständen werden wir auf Pontus Själin erst gar nicht aufmerksam, wenn nicht einer unserer Scouts den Spieler eher zufällig in einer unteren schwedischen Liga entdeckt. Man kann Själin absolut als völlige Wildcard bezeichnen. Das Gegenteil ist im Prinzip Tanner Faith. Hat Tanner gesundheitlich nicht eine derartige Seuchensaison hinter sich, dann nimmt sich ein Team seiner in einer der vorderen drei Runden an. Wir können uns glücklich schätzen einen solchen Spieler derart spät im Draft bekommen zu haben", so der GM der Edmonton Oilers über die Draftpicks Själin und Faith.

Insgesamt zeigte sich der GM der Oilers absolut zufrieden mit dem Draft, der dem Wortlaut nach nicht nur wie geplant, sondern sogar etwas besser als erhofft verlief. "Es ist definitiv ein Privileg derart früh im Draft zugreifen zu können und den Draft insgesamt derart geplant durchziehen zu können. Sanheim und Faith waren ob ihrer Verfügbarkeit zwar Planänderungen, aber eben im positiven Sinne. Alle anderen Spieler waren in unerer eigenen Theorie die fixierten Ziele und letztlich muss man festhalten, dass es derart nur seltenst abläuft und man diesen Moment auch genießen muss - ähnlich wie auch die Gastfreundschaft der Carolina Hurricanes, die einen absolut runden Draft organisiert hatten", fasste Sebastian Edel den Draft für die Edmonton Oilers prägnant zusammen.

Die Picks der Oilers im Überblick: