Saisonbilanz
2011-06-22
Eine insgesamt sehr erfolgreiche Saison liegt hinter den Blackhawks: Als Titelverteidiger gelang zwar (wie auch allen anderen 12 Teams zuvor) eben diese zwar nicht, dennoch konnten die Blackhawks zum ersten Mal in der Geschichte die Presidents Trophy als bestes Team der Vorrunde gewinnen. 120 Punkte bedeuten die fünftbeste Saison, die jemals ein Team der NFHL gespielt hat (die 132 Punkte der Phoenix Coyotes werden aller Wahrscheinlichkeit nach ein Rekord für die Ewigkeit darstellen). Getragen wurde das Team von Neuzugang Nathan Horton, der mit 114 Scorerpunkten ebenfalls die fünftbeste Saison jemals abgeliefert hat (und Jarome Iginla’s 113 Punkte aus Saison 10 für die Washington Capitals aus den Top 5 verdrängt).
Absolut herausragend war die Offense der Blackhawks: 295 Tore, davon 97 im Power Play. Allein Dustin Brown (24), Nathan Horton (18), Rick Nash (18) und Martin Havlat (16) zeigten sich für 76 Power Play Tore verantwortlich und sind allesamt unter den 10 besten Power Play Schützen zu finden.
Auch die Defense war unter den Top 3 der Liga, die Toronto Maple Leafs kassierten jedoch fast 40 Tore weniger. Die Spieler in der Einzelkritik:
NATHAN HORTON 82-47-67-114 +8
Zur Bedeutung von Nathan Hortons Saison reicht es wohl, ein paar Fakten aufzuzählen: Meiste Punkte (114), zweitmeiste Tore (47), meiste Siegtore (12), zweitmeiste Power Play Tore (18, hinter Dustin Brown) aller Spieler in der Saison, dazu die höchste Punktzahl, die je ein Spieler im Blackhawks-Dress erzielt hat: Nathan Horton verteidigt somit die Art Ross Trophy für die Blackhawks, dazu ist er aktuell führend im Voting zur Hart Trophy.
Horton war der Dreh- und Angelpunkt der Blackhawks, und dass, obwohl er in der eher ungeliebten Position als Center spielte. Schwächen zeigte er einzig im Shut-Out, nur ein Tor gelang ihm bei 7 Versuchen. 50,3% gewonnene Face Offs gehen in Ordnung, sind aber auch kein Spitzenwert.
In den Play Offs schaffte er 16 Punkte in 16 Spielen (6 Tore) bei 53,5% FO-Quote und bestätigte seine gute Form - konnte aber das Aus gegen die Anaheim Ducks nicht verhindern. Dazu wäre wohl ein extra Turbo wie in der Regular Season nötig gewesen.
DUSTIN BROWN 80-42-39-81 +3
Konnte sich nach seiner schwachen letzten Saison wieder rehabilitieren und schaffte mit 42 Toren sowie 24 Power Play Toren sogar neue persönliche Bestmarken – seine große Stunde schlug aber erst in den Play Offs: Obwohl die Hawks es nicht ins Finale schafften, ist Dustin Brown mit 26 Punkten aus 16 Spielen der Leading Scorer der Play Offs – vor Anze Kopitar von den Ducks.
Vor allem bei Überzahl war Brown in dieser Saison eine Waffe: 24 Regular Season Power Play Tore sind neuer alleiniger Ligarekord, und mit 7 Play Off Power Play Toren stellt er zudem den Rekord von Alexander Semin aus Saison 11 ein.
MARTIN HAVLAT 82-31-44-75 +3
Eine typische Saison für den Tschechen: Die 30-Tore Marke hat er knapp geschafft, dazu immerhin 44 Vorlagen: Havlat lieferte grundsolides Secondary Scoring, sicherlich einer der Erfolgsgründe für das Team. Zudem steuerte er 7 Game Winning Goals bei – eine neue Bestmarke für ihn. Dennoch wurde Havlat nach 955 Spielen für die Blackhaws etwas überraschend nach Atlanta getraded. An seiner Leistung hat es sicherlich nicht gelegen.
Mit 16 Punkten in 16 Spielen konnte er auch in den Play Offs überzeugen. Einzig ein Game Winning Goal gelang ihm dort nicht.
RICK NASH 82-39-31-70 +9
An seine grandiose erste Saison im Blackhawks-Dress (109 Punkte) konnte Nash zu keiner Zeit anknüpfen. Das lag sicher auch daran, dass er zusammen mit Havlat und Stoll die zweite Reihe bildete. Dennoch wird Nash vorrangig als Scorer bezahlt und mit 39 Toren hat er diese Aufgabe gut erledigt. 18 Tore lieferte er davon im Power Play – hinter Brown und mit Horton und Patrick Kane von den Hurricanes belegt er damit Platz 2 der Power Play Schützen in dieser Saison.
16 Punkte (8 Tore, 4 davon im Power Play) sind eine gute Play Off Ausbeute – von den 23 Punkten in 18 Spielen der letzten Play Offs ist es jedoch ein Stück weit weg…
Jarret Stoll 82-21-40-61 +3
Stoll wurde als 2nd Line Center verpflichtet. Während eines kurzen Zwischentiefs fand er sich in der 3rd Line wieder, insgesamt hat er in seiner Rolle aber durchaus überzeugt. Stark ist seine FO-Quote von 57,8%, die er in den Play Offs noch auf 59,8% steigern konnte. Stoll erzielte zudem 13 Punkte in der Post Season.
RYAN CALLAHAN 82-26-25-51 +8
Ist das die Breakout-Season von Callahan gewesen? Schon früh fand er Chemie mit Nathan Horton und Dustin Brown in Reihe 1 – zum ersten Mal knackte er die 50 Punkte Marke. Dennoch war seine Stärke vor allem sein Defensivspiel: Im Schnitt standen über 2 min PK ganze 2 sec PP-Zeit gegenüber.
Auch Callahan schaffte in den Play Offs 16 Punkte in 16 Spielen und erzielte zudem seinen ersten Short Hander in der Post Season.
PAUL MARTIN 82-5-44-49 +7
Eine gute Saison für Paul Martin, wenn er auch nicht an seine Career Season (65 Punkte in Saison 12) anknüpfen konnte: Mit 49 Punkten ist Martin nach dem Abgang von Zdeno Chara der punktbeste Verteidiger. 18 Punkte erzielte er im Power Play – auch hier mehr als die anderen Blackhawks-Verteidiger. Bemerkenswert: In 82 Spielen saß Martin als Verteidiger ganze 2 min auf der Strafbank!
In den Play Offs war Martin hingegen ein Totalausfall: Ganze 4 Vorlagen gelangen ihm in 16 Spielen.
STEVE OTT 82-24-24-48 +2
Eine phantastische Saison für den Otter: Von 28 Punkten verdoppelte er seine Saisonbestleistung auf 48 nahezu. Dazu bekam er regelmäßig Eiszeit im Power Play (5 Tore). In den Play Offs erzielte er 7 Tore (davon 4 im Power Play) und war damit lange Zeit bester Goalscorer der Hawks. Mit -7 weist er allerdings auch die schlechteste +/- Bilanz des Teams in den Play Offs auf.
Mit 151 Hits in der Regular Season und 36 in den Play Offs gab es in dieser Saison keinen Spieler, der mehr Checks ausgeteilt als er.
TOBIAS ENSTRÖM 82-5-40-44 +18
Top Neuverpflichtung von den NY Isanders: Zusammen mit Tom Poti weisst der junge Schwede den mit Abstand besten +/- Wert des Teams auf. Dazu ist er nach Martin der offensivstärkste Verteidiger gewesen. In den Play Offs hat er fast doppelt so viele Punkte (9) wie der nächstbeste Verteidiger (Suter, 4).
CHRIS DRURY 82-13-24-37 +13
Der Captain konnte offensiv nicht mehr an seine früheren Saisons anknüpfen (in der Vorsaison gelangen noch 74 Punkte mit den Oilers). Insgesamt seine zweitschlechteste Saison überhaupt, Gerüchten zufolge soll die kommende Saison auch Drury’s letzte werden. +13 ist der zweitbeste +/- Wert der Blackhawks. Die Play Offs waren mit 4 Punkten und -5 kein Steckenpferd für Drury.
RYAN SUTER 82-4-20-24 -12
Eine Albtraumsaison für Suter: Nach 2 Saisons mit je 44 Punkten kam er in dieser Saison nie in Fahrt und lieferte seine schlechteste (volle) Saison seiner Karriere ab. Einziger Lichtblick: Kaum ein Spieler blockte mehr Schüsse im Team: 99. Auch die Play Offs waren nicht überragend: 5 Vorlagen in 16 Spielen.
ERIC FEHR 67-10-13-23 +3
Fehr konnte sich im Team nicht recht durchsetzen, statt einem Platz in der Scoring Line (den er an Ryan Callahan verlor) kam er zumeist als 4th Liner mit gelegentlicher Power Play Eiszeit zum Einsatz. In den Play Offs erlebte er eine kurze Renaissance, und nahm mit offensivem Spiel Druck von der Defense – in Zählbares konnte er dies allerdings nicht umsetzen.
TOM POTI 76-1-20-21 +18
Der einstmals als schlampiges Offensivgenie bekannt gewordene Poti hat sich zu einem erfolgreichen Defensivspezialisten entwickelt. Dazu passt der Teambestwert von +18 und die drittmeisten geblockten Schüsse mit 98. Dennoch konnte er auch seine Punkteausbeute um 5 Punkte steigern. In den Play Offs kamen 2 Tore und 2 Vorlagen hinzu.
JANNIK HANSEN 76-11-8-19 +3
Eine erfolgreiche Debütsaison liegt hinter dem jungen Dänen. In 76 Spielen als Defensivspieler zog er keine einzige Strafminute, erzielte außerdem 3 Gamewinner. In den Play Offs kamen 3 Punkte hinzu.
BARRET JACKMAN 82-2-14-16 +7
Der Dauerbrenner im Blackhawks-Dress reduzierte seine Strafminuten um knapp 50% - allerdings auf Kosten einiger Hits: 58 sind immer noch die meisten Hits aller D’s, von den 184 der Vorsaison ist es jedoch weit entfernt. Insgesamt erwies sich Jackman als zuverlässiger Defensivspieler – auch in den Play Offs, in denen er einer der 10 besten Shot Blocker war.
SCOTT NICHOL 80-5-8-13 -2
Machte seine Sache als 4th Line Center sehr gut, und wartete mit einer beeindruckenden Face Off Quote von 62% auf. In den Play Offs gelang ihm kein Punkt, dennoch schloss er mit +3 ab.
MARC STAAL 82-1-11-12 -3
Statistisch gesehen eine weitaus schwächere Saison als im Vorjahr – positiv herauszuheben sind aber sicherlich die 103 geblockten Schüsse: Damit verpasst er die Top 10 nur knapp (Ohlund: 106 geblockte Schüsse). Im Vergleich zum Vorjahr hat Staal seine Agressivität deutlich heruntergefahren: Weniger Hits, dafür auch viel weniger PIM’s.
MICHAEL DEL ZOTTO 43-2-3-5 +5
Coach Hitchkock liess die komplette Saison mit 7 Verteidigern spielen – früher Nutznießer dessen war Michael Del Zotto, der als 7. Defender und im Power Play erste NFHL-Luft schnuppern durfte. Eine Verletzung und der Claim auf Sheldon Souray beendete seine Saison bei den Blackhawks – bei den Knights gehörte er dann zum absoluten Leader und wird in der kommenden Saison sicherlich wieder im Pro-Kader auftauchen.
SHELDON SOURAY 21-0-4-4 +2
Sein zweiter Stint bei den Blackhawks war nicht der erfolgreichste: Seine (magere) Form, aufgrund derer die Ducks in auf die Waiverliste setzten, bestätigte Souray dann auch bei den Blackhawks. 4 Vorlagen in der Regular Season und 2 in den Play Offs – die Blackhawks haben Souray inzwischen aus seinem Vertrag heraus gekauft.
CHUCK KOBASEW 7-1-0-1 +0
Nach exakt 99 Punkten in der Regular Season wurde Chucky nach New Jersey getraded – genug Chancen, den 100. Punkt zu erzielen, hatte er. Genutzt hat er sie nicht. Inklusive Play Offs kommt Kobasew in seiner Karriere auf 112 Punkte in 297 Spielen für die Blackhawks.
STEPHANE VEILLEUX 5-1-0-1 +0
Veilleux wurde ordentlich herumgereicht in dieser Saison. Seine Leistung war solide. 57,1% gewonnene Face Offs und sein einziges Tor für die Blackhawks war ein Game Winner.
MAXIME TALBOT 25-0-1-1 -6
Nach 3 Saisons als 4th Line Center konnte sich Talbot in dieser Saison nicht wirklich durchsetzen – meist saß er auf der Bank – seine Stats sehen entsprechend aus. In den Play Offs kam er in 4 Spielen zum Einsatz und schoss sein einziges Saisontor auch dort.
JESSE WINCHESTER 7-1-0-1 +0
Winchester wurde off waivers geclaimed und war ebenfalls Opfer der munteren Durchwechselei der 4. Reihe von Hitchkock. In der Off Season bekam er dennoch einen neuen Vertrag – winkt in der kommenden Saison ein Stammplatz?
ANDREW EBBETT 2-0-0-0 +0
Kam trotz seiner verheißungsvollen letzten Saison (14 Punkte in 36 Spielen) kaum zum Zug und wurde im Frühjahr für Stephane Veilleux nach Edmonton getraded.
DARCY TUCKER 3-0-0-0 +0
Ein weiterer waiver claim, konnte sich ebenfalls kaum Eiszeit erkämpfen. In ebenfalls 3 Play Off Einsätzen gelangen ihm immerhin 2 Vorlagen und eine 100%ige Bully-Quote – bei 2 angenommenen Face Offs.
MARC-ANDRÉ FLEURY 91,0% 2,79 GAA
Statistisch gesehen eine noch bessere Saison für Fleury als die Vorsaison (die mit dem Gewinn des Stanley Cup endete). Dass er „nur“ auf 44 Wins kam (47 in Saison 12), lag an der geringeren Anzahl an Spielen. Fleury konnte die meisten Shut Outs aller Goalies feiern (3), ansonsten kam er jedoch nicht an die Topleader der Saison (Bryzgalov, Luongo, Kiprusoff) heran.
JASON LABARBERA 91,6% 2,48 GAA
Absolut sicherer Rückhalt für Fleury, durdte auch deutlich öfter starten als in der letzten Saison und konnte seine Fangquote signifikant steigern und den Gegentoreschnitt senken.
