• NFHL - National Fantasy Hockey League

The East is rising

2016-12-08

Newark, N.J.

Jahrelang wurde der Osten belächelt, zu stark war der Westen, zumindest konnte man das aus den einen oder anderen GM-Aussagen ableiten. Doch heuer scheint alles anders zu sein – der Osten hat massiv aufgeholt, Grund dafür ist vor allem eine völlig verrückte Metropolitan Division.

Unsere Datenabteilung hat sich an die Arbeit gemacht und gewisse Faktoren beleuchtet. Es ist auffällig, dass gerade in der jahrelang eher nachhinkenden Metropolitan Division mit 786 Treffern am meisten Tore gefallen sind. Platz 2 in dieser Kategorie belegt die Atlantic (693), danach folgen die Central (688) und Pacific (641). Natürlich kann jetzt einer schreien und sagen: „Ja Herr Lehrer, aber die Metro verfügt auch über acht Teams, die West-Divisions nur über 7“. Richtig! – rechnet man den Durchschnitt der jeweiligen Divisions aus, so kommt man auf folgendes Ergebnis. Die meisten Tore fallen im Schnitt bei den Central-Teams, hier kommt jedes Team auf einen Schnitt von 98,28 Toren (Stichtag 8.12.2016 / 15:00 MEZ). Nur ganz knapp dahinter landet die Metro mit 98,25 Treffern, gefolgt von der Pacific (91,57) und schlussendlich der Atlantic, wo die Teams „nur“ auf 86,6 Tore pro Spiel gekommen sind. Am meisten Tore erzielten übrigens die Caps - eindrucksvolle 120 Treffer haben die Hauptstädter auf der Haben-Seite.

 

Ähnliches Bild präsentiert sich bei den erhaltenen Gegentreffern – hier hat die Metro mit 92,25 die Nase vorn. Die Pacific (92,8), Atlantic (93,4) und Central (96,14) folgen auf den Plätzen. Vergleicht man die Ergebnisse der GF und GA, so fällt eines auf. Die Metro ist sowohl bei den GF, als auch bei den GA recht gut positioniert, während die beste Tor-Division bei den Gegentreffern recht „schlecht“ abgeschnitten hat. Ein Beweis dafür, dass die Metropolitan Division die zurzeit ausgeglichenste Division ist. Am öftesten schlug es bisher im Gehäuse der St.Louis Blues ein. 108 Mal mussten die Goalies bereits hinter sich greifen.

Ein Blick auf die Tabelle unterstreicht das definitiv. JEDES, der acht Metro-Teams hat bereits die 30-Punktemarke geknackt, beide Wildcard-Spots gingen an die Metro, das „schlechteste“ Team aus der Division liegt im Liga-Gesamtranking auf Rang 18. Keine Division holte bis dato mehr Punkte als die Metro, nämlich 271, was 33,88 Punkte pro Team ergibt. Die Central liegt mit 31,28 Punkten auf Rang 2, die Atlantic hält mit 27,88 Zählern die rote Laterne in der Hand. Es muss aber auch erwähnt werden, dass die punktbesten Teams wiederrum aus dem Westen kommen. Vancouver, Winnipeg und auch Dallas haben entweder gleich viel oder mehr Punkte als das punktbeste Team aus dem Osten, welches aus der US-amerikanischen Hauptstadt kommt.

 

Ursachenforschung

Gründe für die derzeitige Vormachtstellung der Metropolitan Division und den Aufstieg des Ostens zu finden ist nicht wirklich einfach. Natürlich gab es im Sommer einige recht ambitionierte Teams, die ihre Teams attraktiver gestalten wollten um auch den nächsten Schritt zu machen. In diese Kategorie fallen definitiv die Columbus Blue Jackets und auch die New Jersey Devils. Beide Teams durften beim letzten Draft in den Top 7 ziehen, nun sind sie im Kampf um die Spitze des Ostens dabei. Dazu kommen Überraschungsteams wie der Blitz aus Tampa, der mit einer regelrechten Rumpftruppe grandiose Leistungen abfeuert, auch Washington hätte sich die Saison nach Carey Price und Co. eher anders vorgestellt. Tampa und Washington stellen zusätzlich das ligabeste Powerplay – der Lightning nutzt knapp 30% seiner Überzahlmöglichkeiten, die Caps zirka ein Viertel. Auch beim Penatlykilling findet man mehr Ost- als West-Teams im oberen Drittel. Angeführt von den Penguins landeten auch Boston, die Rangers und Tampa unter den Top 5 PKlern der Liga.

In New Jersey und Columbus spielen jene Goalies mit den besten Save-Percentages und Gegentorschnitten – Carey Price konnte zehn seiner 14 Starts gewinnen und kassierte dabei nur 2,23 Gegentreffer pro Spiel, eine Fangquote von 93,2% rundet die bisher fabelhafte Performance des Kanadiers ab. Mike Smith konnte nach seinem Trade aus Calgary ebenfalls vollends überzeugen und konnte sechs seiner bisher sieben Starts für die Jackets für sein Team entscheiden. 91,9% Save und ein GAA von 2,65 sind sehr respektabel und können im ligaweiten Vergleich mit jenen Goalies, die bisher mehr eingesetzt wurden, mithalten. Bemerkenswert: Price und Smith konnten zusammen ein Drittel aller bisherigen Shutouts der NFHL-Saison verbuchen.

 

Abschließend noch ein Blick auf die individuellen Stats der Feldspieler. Hier mischt es sich sehr gut durch. Zwar führt Patrick Kane mit 43 Punkten die Liga an, nach Jussi Jokinen folgt aber bereits das gefürchtete royale Duo aus Los Angeles. Dahinter liegt Patrice Bergeron mit 37 Zählern auf Rang 5, ehe danach wieder vier Ost-Teams folgen. Sechs der zehn Top 10 Scoring-Positionen gegen an Ost-Akteure – auch hier hat der Osten zumindest ein bisschen die Nase vorne.

 

Statistiken und Zahlen sind immer die eine Sache, was aber sagt der eine oder andere GM der Liga. Wir haben uns auf die Suche nach verwertbaren Antworten gemacht:

 

„Ich denke, die Metropolitan Division ist heuer so enorm stark, weil die jungen Teams (NJD, CBS) sich enorm verstärkt haben über den Sommer. Zudem sind mit den Penguins und den Capitals starke Teams in der Division, die schon über die letzten Jahre hinweg gute Arbeit geleistet haben. Die Kellerduelle zwischen Jackets und Devils sind heutzutage Spitzenduelle“GM Kerer, Columbus Blue Jackets

… auf die Frage, ob die Leistungen der Bolts oder der Canes überraschen: „Auf jeden Fall. Damit hätte keiner gerechnet, aber wir vergessen gerne auf den Faktor der Teamchemie. Es scheint für mich, als ob diese Teams trotz zum Teil fehlender Starspieler, oder vielleicht genau deshalb, 'well balanced' sind und sich so einen Vorteil gegenüber gespickte aber unabgestimmte Teams erschaffen.“

„Die GMs im Westen haben den Fokus ihrer Arbeit scheinbar anderen Dingen zugewandt. Grenzen wir uns da aus, sehe ich den Osten auf Jahre in den nächsten Jahren vorn.“GM Koch, Dallas Stars

„Alles fähige GMs da drüben, außer der in NJ, der fällt ein wenig ab.“GM Horn, Chicago Blackhawks

… dieser ergänzte aber noch folgendes: „Ich würde sagen, dass viele Teams lange Rebuilds hatten und diese nun langsam kommen. Gefühlt ist das zumindest so, weil es bisher viele Topteams im Westen gab und irgendwann geht’s es nunmal bergab.“

„Es liegt in der Natur der Sache, dass es irgendwann auch mal bergab geht. Ich schließe mich GM Horn an, dass der Westen, zumindest teilweise an Power verloren hat, weil nicht alle Teams einen Reload „on the fly“ geschafft haben. Einige wurden oder werden in den Rebuild gezwungen, im Osten gab es Teams, die diesen Weg nun über viele Jahre hinweg gegangen sind und nun die Früchte dieser Arbeit beginnen zu ernten.“GM Muhrer, New Jersey Devils

„Ich denke, dass viele ehemalige Rebuild-Teams so langsam die Früchte ernten. Dazu kommen die gestandenen Teams, wie Carolina, New York und Pittsburgh. Da ist es nun natürlich sehr hart einen guten Platz zu erspielen. Im Westen hingegen setzen einige Teams langsam auf Neuaufbau und andere, wie die Wild oder Coyotes schwächeln. Ich finde, dass die Liga an sich sehr stark zusammen wächst. Es gibt mehr Fights um Playoffplätze. Und das ist gut, auch wenn ich selbst schon Opfer war und leer ausgegangen bin.“GM Braun, Anaheim Ducks